Simon Pallas (1694-1770) und die chirurgische Ausbildung in Berlin |
Journal/Book: Z. ärztl. Fortbild. 88(11) (1994) 937-942. 1994;
Abstract: Dr. Hans-Uwe Lammel Universität Rostock Medizinische Fakultät Institut für Gesundheitswissenschaft Bereich Geschichte der Medizin Rostock Simon Pallas wurde am 18. Mai 1694 im ostpreußischen Johannisburg geboren (1). Nach einer chirurgischen Ausbildung in Paris war er Professor für Chirurgie an der Universität Halle (2). Seit 1727 versah er seinen Dienst als Regimentsfeldscher in dem 1687 aus französischen Refugiés für Jacques I'Aumonier Marquis de Varenne aufgestellten preußischen Infanterieregiment Nr. 13 (3). Pallas hatte zwischen 1728 und 1730 die verwitwete Susanne Le Jeune geb. Leonard oder Lienhard geheiratet deren Eltern als Metzer Glaubensflüchtlinge nach Berlin gekommen waren. Aus der Ehe gingen mit Sicherheit drei Kinder hervor. Der berühmteste unter den Söhnen ist Peter Simon Pallas (1741-1811) eine u. a. für die deutsch-russischen Wissenschaftsbeziehungen im 18. Jahrhundert in ihrer Bedeutung kaum zu überschätzende Gestalt (4). August Friedrich Pallas war Arzt in Berlin und bis 1809 dem Jahr der Auflösung des Collegium medico-chirurgicum Professor für Chirurgie (5). Im Jahre 1740 wird Pallas zum Professor der Chirurgie am Collegium medico-chirurgicum und leitendem Wundarzt an der Charite ernannt. Er übernimmt damit die Aufgaben die Johann Daniel Neubauer bis zu seinem Tode im Jahre 1739 erfüllt hatte (6). Er stirbt am 24. Juli 1770 in Berlin und wird 2 Tage später auf dem Friedhof der Dorotheenstädtischen Kirche beigesetzt. Erst viele Jahre nach Dienstantritt läßt er die aus seiner Lehrtätigkeit hervorgegangenen Vorlesungen drucken und er tut das weil sich die bisherige Praxis der Studenten von seinen Vorlesungsskripten angefertigte Abschriften zirkulieren zu lassen seiner Auffassung zufolge als nicht ausreichend erwiesen habe da diese Texte "schon meistentheils unvollkommene" geblieben waren (7). Auf Wunsch seiner Hörer und zum Zwecke daß die Studierenden des Collegium medico-chirurgicum ihre Zeit nicht mit "ermüdende[m] Abschreiben" das durch "Unordnungen" Langwierigkeit und Beschwerlichkeit begleitet gewesen sei vergeuden müßten legt er sie nunmehr im Druck vor... Stö_
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