Wachtherapie bei Depressiven |
Journal/Book: Münch.med.Wschr. 136 (1994) 11 S.157/39-159/41. 1994;
Abstract: Psychiatrische Universitätsklinik Münster Zusammenfassung Diese kurze Übersicht ist dem therapeutischen Schlafentzug bei depressiven Patienten gewidmet. Seit der ersten systematischen Untersuchung vor mehr als 20 Jahren ist der beträchtliche antidepressive Soforteffekt einer einmaligen Schlafentzugsbehandlung (syn. Wachtherapie) von zahlreichen Autoren bestätigt worden. Melancholische Patienten profitieren besonders von dieser Maßnahme. Wachtherapie hat sich aber auch bei sog. therapieresistenten Depressionen bewährt. Heute wird Wachtherapie meist als partieller Schlafentzug der zweiten Nachthälfte durchgeführt. Das Verfahren ist praktisch komplikationslos. Der Gesamtbehandlungserfolg der antidepressiven Pharmakotherapie wird durch die Kombination mit wiederholter Wachtherapie in Abständen von einigen Tagen wesentlich verbessert. Wachtherapie ist aufgrund ihres günstigen Nutzen-Risiko-Verhältnisses als zusätzliches antidepressives Behandlungsverfahren - auch unter ambulanten Bedingungen - uneingeschränkt zu empfehlen.
Keyword(s): Schlafentzug Wachtherapie Depression Melancholie
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