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December 2024

Immungenetische Grundlagen der seronegativen Spondarthritiden - Modelle zur pathogenetischen Rolle des HLA-B27-Moleküls

Journal/Book: Akt. Rheumatol. 19 (1994) 3 S.77-83. 1994;

Abstract: I.Medizinische Klinik und Poliklinik (Direktor: Prof. Dr. Dr. K.-H. Meyer zum Büschenfelde) der Johannes Gutenberg-Universität Mainz Zusammenfassung Die Erstbeschreibung der engen Assoziation zwischen einem Histokompatibilitätsantigen dem HLA-B27 und den seronegativen Spondarthritiden insbesondere der Spondylitis ankylosans und dem M. Reiter erfolgte vor genau 20 Jahren im Jahre 1973. Eine große Zahl von Publikationen zur Immunologie der Spondarthritiden und zur Struktur Funktion und Aminosäuresequenz von HLA-Klasse-I-Molekülen hat seitdem unser Verständnis des HLA-B27-Antigens und seiner Subtypen erheblich erweitert. Dennoch sind die genauen Mechanismen durch die HLA-B27 eine Krankheitssuszeptibilität vermittelt immer noch unbekannt und Gegenstand intensiver Forschungen. Folgende Hypothesen werden derzeit diskutiert: 1. Das Modell des molekularen Mimikry postuliert daß auf dem HLA-B27-Molekül und auf Epitopen von "arthritogenen" Mikroorganismen homologe Aminosäuresequenzen existieren die von kreuzreagierenden Antikörpern erkannt werden. Somit kann eine Immunreaktion sowohl gegen das Pathogen als auch gegen Selbststrukturen ausgelöst werden. 2. Ein weiteres Modell (HLA-B27-modifizierende Faktoren) vermutet daß Enterobakterien wie Klebsiella pneumoniae HLA-B27-modifizierende Faktoren sezernieren können die konstitutiv an HLA-B27 binden und als Zielstrukturen für eine Anti-Selbst-Immunreaktion erkannt werden. 3. HLA-B27 könnte über nicht-immunologische Mechanismen dazu disponieren daß pathogene Bakterien leichter in die Mukosa von Darm oder Urogenitaltrakt eindringen dort persistieren und somit bakterielle Antigene hämatogen in Gelenke oder Wirbelsäule gelangen könnten. 4. Schließlich besagt die Hypothese des "arthritogenen Peptids" daß HLA-B27 in seiner physiologischen Funktion als Klasse-I-Molekül bakterielle oder autoantigene Peptide an zytotoxische T-Lymphozyten präsentiert. Diese Hypothese konnte kürzlich durch den Nachweis synovialer HLA-B27-restringierter zytotoxischer T-Zellklone mit Spezifität für arthritogene Bakterien oder Autoantigene untermauert werden.

Keyword(s): Immungenetische Grundlagen seronegative Spondarthritiden HLA-B27-Moleküls


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