Antidepressiva und Alltagssicherheit |
Journal/Book: Münch.med.Wschr. 136 (1994) 44 S.40/676-679/45. 1994;
Abstract: Prüfstelle für Medikamenteneinflüsse auf Verkehrs- und Arbeitssicherheit TÜV Rheinland e. V Köln Zusammenfassung Durch die wachsende Anzahl ambulant behandelter depressiver Patienten bekommt die Frage nach den Folgen medikamentöser Therapie für die Alltagssicherheit größere Bedeutung. Aufgrund der rechtlichen Lage drohen bei Fahruntüchtigkeit nach Arzneimitteleinnahme schwerwiegende Konsequenzen sowohl für den Patienten als auch für den behandelnden Arzt sofern dieser eine sachgerechte Aufklärung des Patienten unterläßt. Der heutige Verkehrswarnhinweis ist wegen seines Alles-oder-Nichts-Charakters wenig hilfreich. Neuere differenzierte Bewertungen von Studien zeigen z. B. für die Antidepressiva daß es unter ihnen Substanzen gibt die die Leistung nicht beeinträchtigen und solche mit resultierenden starken anhaltenden Leistungsstörungen. Im akuten Stadium einer Depression sowie in der Initialphase einer Behandlung muß Kraftfahren unterbleiben. Bei Wahl der geeigneten medikamentösen Therapie unter Berücksichtigung des pathologischen Zustandsbildes der Depression und der individuellen Umstände des Patienten (weitere Erkrankungen und Medikationen Konstitution berufliche Anforderungen etc.) ist aber das Führen eines Kraftfahrzeugs für ambulant behandelte Depressive vertretbar.
Keyword(s): Alltagssicherheit Fahrtüchtigkeit Antidepressiva
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