Entstehung Zusammensetzung und Nutzung des Bad Füssingers Heilwassers

Journal/Book: Festbroschüre zum 10-jährigen Bestehen des Instituts zur Erforschung von Behandlungsverfahren mit natürlichen Heilmitteln e.V. Bad Füssing (1984-1994). 1994;

Abstract: Die Herkunft des Bad Füssinger Thermalwassers das durch drei Tiefbohrungen erschlossen wurde steht in ursächlichem Zusammenhang mit großräumigen Ablagerungen aus Meeresüberflutungen die insbesondere im Jurazeitalter die ehemalige heute in über 1000 m Tiefe liegende Landoberfläche überdeckt haben und beim Rückzug des Meeres mehrere 100 Meter mächtige Schichten aus Malm-Kalkmergel und Malmkalk hinterließen. Durch starke Verwitterungen sind damals in diesen Gesteinsschichten tiefgründige Klüfte entstanden in denen jetzt die Thermalwässer des niederbayerischen Sedimentationsraumes zirkulieren der heute im Gebiet von Bad Füssing von über 1000 m mächtigen tonigen sandigen und mergeligen Ablagerungen überdeckt wird. Die Erschließung dieser Thermalwässer erfolgte Ende der dreißiger Jahre im Raume von Bad Füssing und auch Bad Birnbach durch Tiefbohrungen die ursprünglich zur Erkundung von Erdöllagerstätten niedergebracht wurden. Das damals erschlossene Thermalwasser wurde jedoch erst nach dem zweiten Weltkrieg zu Badezwecken genutzt. Während die hohe Temperatur der Thermalwässer auf die Erdwärme zurückzuführen ist (die Temperatur der oberen Erdschichten nimmt bekanntlich je 100 Tiefenmeter im Durchschnitt um 3 °C zu) geht die mineralische Zusammensetzung auf Reste des in den Poren verschiedener Sedimentationsschichten noch vorhandenen ehemaligen Meerwassers zurück insbesondere der Gehalt an Natriumchlorid das unter der Bezeichnung Kochsalz bekannt ist. Die Mineralisation des Bad Füssinger Thermalwassers ist insgesamt gesehen das Ergebnis sehr komplexer chemischer und biogener Prozesse die in den vom Wasser durchdrungenen und durchflossenen über 1000 m mächtigen Gesteinsschichten ablaufen. Auszug aus der großen Heilwasseranalyse . . .

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