Medikamentöse Leberschäden durch Antirheumatika - Antirheumatische Therapie bei vorbestehenden Leberschäden |
Journal/Book: Rheumatologie 53 (1994) 4 S.250-254. 1994;
Abstract: Medizinische Klinik der Justus-Liebig-Universität Gießen Gießen Zusammenfassung: Die Langzeitbehandlung mit nichtsteroidalen Antirheumatika führt bei etwa 1% der Patienten innerhalb von zwei Monaten zu schweren Leberschäden mit einem Transaminasenanstieg über das 8fache der oberen Norm. Geringere Anstiege werden häufiger beobachtet. Da die schweren Leberreaktionen ohne Prodromi einsetzen können werden regelmäßige Kontrollen der Transaminasen alle 4 bis 8 Wochen empfohlen. Bei Werten über 60 U/l sollten die nichtsteroidalen Antirheumatika abgesetzt werden. Bei vorbestehendem Leberschaden sind nichtsteroidale Antirheumatika zwar nicht kontraindiziert wohl aber mit besonderer Vorsicht zu verwenden. Die Langzeittherapie mit Methotrexat kann vor allem in den ersten drei Behandlungsmonaten zu Erhöhungen der Transaminasen führen. Schwere Leberschäden (Fibrose Zirrhose) sind jedoch entgegen bisheriger Vorstellungen selten. Vorübergehende Transaminasenanstiege bis zum 3fachen der Norm können deshalb toleriert werden. Persistierende Transaminasenerhöhungen über 60 U/l gelten jedoch als Abbruchkriterium. Das Risiko relevanter hepatotoxischer Reaktionen bei den übrigen Basistherapeutika ist gering.
Keyword(s): Nichtsteroidale Antirheumatika - Methotrexat - Arzneimittelnebenwirkungen - Leberschäden
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