Die Heilquellen von Bad Füssing |
Journal/Book: Heilbad & Kurort 46 (1994) 2 S.38-42. 1994;
Abstract: Akad. Direktor Dr. Manfred Baumann München lm Rahmen von Versuchsbohrungen nach Erdöl wurde 1938 unweit des Weilers Füssing auf einem Acker in 1142 m Tiefe 56°C heißes Thermalwasser entdeckt welches intensiv nach Schwefelwasserstoff roch. Dies war die Geburt der Therme I (8. Feb. 1938).1964 wurde vom Freistaat Bayern Therme II in 978 8 m Tiefe und durch die Badeärzte Drs. Zwick Therme III in 1060 8 m Tiefe erschlossen (Abb.1). Die Auslauftemperatur der Quellbohrungen bewegt sich je nach Schüttungsmenge zwischen 50 und 60°C der Kopfdruck beträgt ca. 4 bis 5 bar. Hydrochemisch beinhaltet das Wasser ca. 1 2 g/l an gelösten festen Mineralstoffen wobei sich der Schwefelgehalt mit ca. 3 mg/l besonders bemerkbar macht. Die als Heilquellen staatlich anerkannten Quellbohrungen sind gemäß den "Begriffsbestimmungen für Kurorte Erholungsorte und Heilbrunnen" (1991) balneochemisch als schwefel- und fluoridhaltige Natrium-Hydrogencarbonat-Chlorid-Thermen zu bezeichnen (Abb. 2). Sie fügen sich damit ein in den Reigen der übrigen Thermalwasserbohrungen im Bayerischen und Oberösterreichischen Molassebecken. Hier sind zu nennen die Thermalbohrungen von Bad Griesbach Bad Birnbach Erding und Bad Endorf im südlichen Ostbayern Obernberg Reichersberg Geinberg und Altheim im angrenzenden Oberösterreich und Bad Gögging Bad Abbach Regensburg und Straubing im Norden des Molassebeckens an der Donau. Die hydrochemische und hydrogeologische Auswertung dieser zahlreichen Bohrungen ergeben einen wesentlichen Einblick in die Genese der in verschiedenen Grundwasserstockwerken angetroffenen Tiefenwässer (Abb. 3). Zunächst nun zur geologischen Entstehungsgeschichte des betrachteten Gebietes. Die Geologie des Bayerischen Molassebeckens ist geprägt durch den in den letzten 225 Millionen Jahren ständigen Wechsel zwischen Meeresüberflutung und Rückzug des Tethysmeeres. Je nach Verweilzeit des Meeres und Senkungstendenz des Untergrundes kam es zur Ablagerung mehr oder weniger mächtiger Sedimentpakete. . . .
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