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December 2024

Sinn und Wirksamkeit der Bewegungstherapie (Krankengymnastik) beim Morbus Bechterew

Journal/Book: Gruppe München Dtsch. Vereinigung Morbus Bechterew e. V. 3. Auflage 1993 S. 18. 1993;

Abstract: von Professor Dr. Edward Senn Klinikum München- Großhadern Direktor der Klinik für Physikalische Medizin Die beiden Grundprozesse in den von Morbus Bechterew befallenen Bandstrukturen Sehnen und Gelenkkapseln sind einerseits die rheumatische Entzündung und andererseits eine stufenweise Versteifung die mit der berüchtigten Verknöcherung endet. Gegen die schubweise auftretende nicht besonders zerstörend wirkende Entzündung können die steroidfreien Antirheumatika erfolgreich eingesetzt werden gegen die Versteifung gibt es bis heute nur die Waffe der Bewegung. Die Zusammenhänge und damit die denkbare gegenseitige Beeinflussung dieser beiden Gewebsprozesse sind bis heute unklar geblieben. Die knöcherne Versteifung der Wirbelsäule ist stets ein Endstadium dem die für die Bewegungstherapie wichtigen Vorstadien stets vorausgehen müssen: Zuerst bilden sich bindegewebige Brücken die in einem weiteren Schritt verknorpeln. Erst dann vermag die Verknöcherung einzusetzen sofern eine genügende Druckbelastung und eine ausreichende Bewegungsruhe dies ermöglichen. Jede Art von Verknöcherung durchläuft diese Schritte. Deshalb stört bzw behindert jede systematische Entlastung und konsequente Bewegung die zu einer andauernden Verformung des faserigen oder gar knorpeligen Gewebes führt den Verknöcherungsprozeß. Die beiden primären Prinzipien der Bewegungstherapien sind deshalb eine möglichst häufige Bewegungsunruhe und eine möglichst häufige gleichzeitige Entlastung die allerdings bei zu extremer Anwendung anderen Therapiezielen widerspricht. Da bereits die Gewährleistung einer guten aufrechten Haltung einer Entlastung der Wirbelsäule gleichkommt muß jede Art von Krankengymnastik die Haltungsschulung und das Haltungstraining integrieren. Die Ausdauerleistungsfähigkeit der Muskulatur die sowohl die Haltung dann aber auch die Atmung ausreichend lange sicherstellt ist in diesem Zusammenhang ein ganz entscheidendes Zwischenziel. Bechterewler müssen keine Muskelprotze sondern zäh und ausdauernd sein. Die Wirksamkeit einer solchen gymnastischen und sportlichen Bewegungstherapie ist durch sehr viele wissenschaftliche Untersuchungen belegt worden. Untersuchungen zeigen auch daß nicht nur die Beweglichkeit der Wirbelsäule und des Brustkorbes besser erhalten ja sogar verbessert werden kann sondern daß auch die Schmerzschwelle höher steigt die allgemeine Zufriedenheit zunimmt und daß sich sogar ein erholsamer Schlaf einstellt. Sogar die längere Erhaltung der Arbeitsfähigkeit ist erwiesen. Eine Bewegungstherapie über die vielen Jahre und Jahrzehnte hinweg läßt sich aber nur dann konsequent durchführen wenn die Ganzkörperbewegung im Sinne der Ausdauerleistung zu einem inneren Bedürfnis wird. ___MH

Keyword(s): Bewegungstherapie - Morbus Bechterew


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