..aus der Sicht eines Rentenversicherungsträger

Journal/Book: Heilbad & Kurort 45 (1993) 3 S.72-77. 1993;

Abstract: Erster Direktor a. D. Dr. h. c. Wilhelm Riehemann Münster Wer die Frage sachgerecht beantworten will muß zunächst wissen: Wie stellt sich die Kur im öffentlichen Ansehen dar? Was halten die Menschen von der Kur? Was denken die Ärzte die Patienten die Politiker von Sinn Zweck und Erfolg einer Kur? Wie sehen die Menschen die in den Kurorten den Kurkliniken Kurverwaltungen in den Badearztpraxen tätig sind ihr eigenes Produkt: die Kur? Die Kur schlechthin genießt einen sehr unterschiedlichen Ruf. Kuren waren und sind immer wieder Gegenstand öffentlicher Kritik und Diskussion. "Kuren sind völlig überflüssig" sagte der Präsident einer Ärztekammer vor einigen Jahren und zu gleicher Zeit schrieb ein bekannter Ärztefunktionär süffisant in einer Glosse im Deutschen Ärzteblatt: "Nun kurt mal schön" und meinte - verächtlich - daß er noch nicht erlebt habe daß z. B. ein Leberleiden durch eine Kur geheilt worden sei. Die Rentenversicherungsträger stehen oder standen? - wegen der sog. Klinifizierung in der Kritik des Deutschen Bäderverbandes und manche wiederum reden von billigem Zweiturlaub insbesondere wenn sie an die sog. offene Badekur denken. Also Kritik - manchmal begründet oft unsachlich und ungerechtfertigt - allenthalben. Dabei ist Kritik gut wenn sie aufbauend ist. Kritik an der Kur ist so alt wie die Kur selbst und immer hat es Menschen gegeben - auch Ärzte - die die Kur belächelt und manchmal auch beschimpft haben. "Morgens Fango - abends Tango" damit war vor Jahren nicht nur eine Fernsehsendung überschrieben sondern mit diesem Slogan machten sich auch Ärzte über die Kurortheilbehandlung ebenso lustig wie über den Badearzt der nicht selten von seinen Kollegen "von oben herab" behandelt wurde. . . .

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