Schwärzberg Training Atmung |
Journal/Book: Heilbad & Kurort 45 (1993) 10/11 S.348-353. 1993;
Abstract: Ein Programm zum aktiven Verhaltenstraining von Asthmatikern Dipl.-Psych. Jürgen Renzland* Dipl.-Sportlehrer Dietmar Herhaus** und Dr. med. Wilhelm Buchbender*** Bad Rappenau Die Behandlung von Lungen- und Atemwegserkrankungen spielte für die Kurorte und die Rehabilitationsmedizin in der Vergangenheit eine herausragende Rolle. Die Inhalationsbehandlung mit ortsgebundenen Heilmitteln stand zunächst im Mittelpunkt der Behandlung und hat auch heute noch ihre Bedeutung. Darüber hinaus wurden in den letzten Jahren verschiedene Rehabilitationsstrategien entwickelt die über Schulungsprogramme Voraussetzungen für eine bessere Krankheitsbewältigung vermitteln sollen. Das Befolgen von medizinisch notwendigen Verhaltensvorschriften wie etwa die adäquate Medikation ist zentraler Bestandteil der effektiven Krankheitsbewältigung und der Sicherstellung einer möglichst guten Funktionsfähigkeit des Organismus. Bei einer chronischen Krankheit wie dem Asthma betreffen die Verhaltensvorschriften aber nicht allein den richtigen Gebrauch notwendiger Medikamente. Ein dauerhaft verantwortungsvolles bzw. verantwortliches Umgehen mit der Erkrankung beinhaltet darüber hinaus die Förderung protektiven und die Vermeidung eher riskanten Verhaltens in unterschiedlichsten Lebensbereichen. Ob dieses neuerdings als "Adherence" oder früher als "Compliance" bezeichnete Patientenverhalten von den Betroffenen aber tatsächlich eingehalten wird ist von einigen wichtigen Voraussetzungen abhängig. Die Gesundheitspsychologin Shelley Taylor (1990) hat diese aus den wichtigsten Modellen des Gesundheitsverhaltens herausgearbeitet:Menschen verhalten sich dann im Sinne entsprechender Gesundheitsregel und Empfehlungen wenn a) die drohende Gesundheitsbeeinträchtigung schwerwiegend erscheint b) die Wahrscheinlichkeit als hoch eingeschätzt wird selbst von dieser Krankheit betroffen zu werden c) sie glauben ein Mittel oder eine Maßnahme gegen diese Krankheit zur Verfügung zu haben und d) diese "Gegenmaßnahme" als sehr effizient einschätzen (vgl. Schwarzer 1990 8/9). Die Zielrichtung für "Asthma-Schulungsprogramme" wird deutlich. Es kommt darauf an Bewältigungsstrategien und Verhaltensprogramme so zu vermitteln daß deren Wirksamkeit für den Asthmatiker unmittelbar einsichtig wird und er sich im Umgang mit der Krankheit als kompetent erleben kann. . . .
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