NO - New Openings oder was kommt nach den Nitraten ?

Journal/Book: Münch.med.Wschr. 135 (1993) Suppl.1 S.39-43. 1993;

Abstract: S. Pötter1 M. Feelisch2 U. Mittmann2; 1(Apothekerin) 2Schwarz Pharma AG Monheim Zusammenfassung Im Jahr 1987 wurde bewiesen daß das Wirkprinzip der Nitrate - das Stickoxid (NO) - mit dem körpereigenen Vasodilatator EDRF identisch ist. Dies war der Auslöser für extensive pharmakologische Forschung auf diesem Gebiet. Unzählige Publikationen haben seither Hinweise für die vielfältigen Steuerungsfunktionen von NO im Körper geliefert. Als wichtiges Ergebnis dieser Forschungsaktivitäten stellte sich heraus daß bei entgleister NO-Stoffwechsellage nicht immer ein NO-Mangel wie z. B. bei der koronaren Herzkrankheit vorliegt sondern im Gegenteil auch eine Überproduktion von NO an der Pathogenese bestimmter klinischer Bilder beteiligt ist. So führt z. B. im septischen Schock eine exzessive NO-Freisetzung zum generalisierten Kreislaufversagen. NO-Therapie wird also in Zukunft nicht nur Ersatz von fehlendem körpereigenen NO durch Nitrate bedeuten sondern auch den Bedarf an selektiven NO-Hemmstoffen nach sich ziehen. Das aktuelle Wissen über NO und seine mannigfaltige Beteiligung an vielen physiologischen und pathophysiologischen Prozessen sollte Anlaß zum kritischen Überdenken heutiger Therapieansätze geben. Der folgende Überblick soll verdeutlichen daß durch selektiven Eingriff in den NO-Stoffwechsel vielleicht schon bald sehr subtile Methoden zur Verfügung stehen um bekannte Krankheitsbilder völlig anders zu behandeln bzw. eine sinnvolle Kombinationstherapie mit bereits etablierten Behandlungsstrategien durchzuführen. Neben den etablierten klassischen Nitraten wird es vielleicht in Zukunft Nitrate mit indikations- oder organspezifischer Wirkung geben.

Keyword(s): Stickstoffmonoxid ( NO EDRF Nitrate ) Klinische Anwendungsperspektiven

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