Probleme und Möglichkeiten der Badetorf-Versorgung der deutschen insbesondere der bayerischen Moorbäder in der Zukunft

Journal/Book: Heilbad & Kurort 45 (1993) 4 S.106-107. 1993;

Abstract: Professor Dr. Gerd Lüttig Erlangen Angesichts der unbestritten vorhandenen therapeutischen Wirksamkeit der Moortherapie vornehmlich auf den Gebieten der Gynäkologie und Rheumatologie muß es im Interesse der für die Erhaltung der Volksgesundheit Verantwortlichen liegen daß die Zugänglichkeit zu geeigneten Lagerstätten gewährleistet ist. Bei vorratsmäßig ausreichender Reservenlage klafft aber hier zwischen Anspruch und Wirklichkeit eine Lücke ja man kann sagen daß die Rohstoffsicherung in eine kritische Phase getreten ist. Wege für Abhilfe werden dazu aufgezeigt. 1. Unzweifelhaft kann man davon ausgehen daß Moorbäder und verwandte Peloidapplikationen therapeutisch-medizinisch effizient sind. In letzter Zeit haben sich die Indizien für die physikalische Wirkung auf die chemischen Einflüsse der Torfinhaltsstoffe erweitert. Wenn das so ist muß man im Sinne der Aufrechterhaltung der Volksgesundheit dafür eintreten daß die Versorgung der Heilbäder mit dem Peloid-Badetorf reibungslos erfolgt und auch in Zukunft gewährleistet ist. Leider zeigen sich gegenwärtig auf diesem Gebiet immer größere Schwierigkeiten. Geht man die Liste der etwa 60 deutschen Moorbäder und Peloid-Kurbetriebe durch und vergleicht deren Leistungen mit den technischen Möglichkeiten so muß man mit Erschrecken nicht nur das Fehlen einer administrativen Unterstützung vor allem aber eine geradezu katastrophale Versorgungssituation feststellen. Diese verschlechtert sich ständig. Von den bayerischen Bädern sind vor allem Bad Aibling und Bad Feilnbach von dieser Situation auszunehmen die meisten anderen sind in einer schwierigen Lage. Diese Tatsache geht nicht - wie bei anderen mineralischen Rohstoffen - auf eine geologisch bedingte Beschränktheit der Ressourcen und damit eine Begrenztheit der Lebensdauer sondern auf die eingeschränkte Zugänglichkeit zu (noch vorhandenen) Rohstoffressourcen zurück. . . .

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