Schillers Tod |
Journal/Book: Z. ärztl. Fortbild. 87 (1993/Heft 12) 1005-1007. 1993;
Abstract: Prof. Dr. med. R. A. Kühn Jena Zu einer Zeit in der die geistige Situation und die geistige Kultur von Ungeist und Unkultur geprägt wurden erfuhren Leiden Sterben und Grablegung Friedrich Schillers eine unerhörte Verfälschung und Verunglimpfung. Zu dieser Zeit stand aber auch ein mutiger Mann - namhafter Bürger unserer Stadt und Hochschullehrer der Universität die Schillers Namen trägt - auf und verteidigte die Ehre ihres Namenspatrons und die Wahrheit über das erschütternde und tragische Schicksal des großen Dichters. Der Abend des 8. Mai 1936 wurde zu einer atemberaubenden Parallele eines Ereignisses das fast auf den Tag genau am 26. Mai 1789 - also 147 Jahre zuvor - Universitätsgeschichte geschrieben hatte: "... aber die Menge wuchs nach und nach so daß Vorsaal Flur und Treppe (in Reinholds Haus wo Schiller zuerst lesen wollte R. K.) vollgedrängt waren und ganze Haufen wieder gingen. Jetzt fiel einem der bei mir war ein ob ich nicht doch für die Vorlesung ein anderes Auditorium wählen sollte. Griesbachs Schwager war gerade unter den Studenten ich ließ ihnen also den Vorschlag tun bei Griesbach zu lesen und mit Freuden ward er aufgenommen. ... Alles stürzte hinaus und die Johannisstraße hinunter ... Weil sie liefen was sie konnten ... einen guten Platz zu bekommen so kam die ganze Straße in Allarme und alles an den Fenstern in Bewegung." (Schiller an Körner am 28. 5. 1789) Im Vorwort zu der 1945 erschienenen 2. Auflage seines Buches schreibt W. H. Veil über den Abend des 8. Mai 1936: "Der Zustrom von Hörern aus allen Kreisen Jenas wurde so groß daß ich dafür die geräumige Aula der Universität wählen mußte und daß an jenem Abend ein Umzug vom Anatomischen Institut zum Hauptgebäude der Universität durch das Zentrum der Stadt also stattfinden mußte." Noch heute mag es wie ein Wunder erscheinen daß eine ganze Stadt wie Jena nur auf die Ankündigung des Schillerthemas hin das ein bis zwei Tage vor der Abhaltung des Vortrages bekanntgegeben worden war in eine derart ungeahnte Bewegung gebracht werden konnte. das Schicksal stritte zu früh wider mich (Schiller an Andreas Streicher am 14. 4. 1783) Als er am 3. 1. 1791 in Erfurt an einem heftigen Infekt der oberen Luftwege erkrankte der sich innerhalb weniger Tage zu einer Beteiligung der Lunge auswuchs war der Beginn eines Leidensweges angetreten der erst mit seinem allzu frühen Tode am 9. 5. 1805 endete. In den Tagen vom 8.-10. Mai 1791 muß sich während eines Aufenthaltes in Rudolstadt unter entsetzlichen Schmerzen der Prozeß in der rechten Lunge den Weg durch das Zwerchfell in den ... Stö_
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