Untersuchungen zur Langzeit-Compliance von Basistherapeutika in der Therapie der chronischen Polyarthritis |
Journal/Book: Akt. Rheumatol. 18 (1993) 4 S.120-126. 1993;
Abstract: Rheuma-Einheit Medizinische Poliklinik der LM-Universität München (Direktor: Prof Dr. D. Schlöndorff) Zusammenfassung In einer retrospektiven Studie untersuchten wir über mindestens zwei Jahre den Ablauf von 716 Basistherapien die in einem Zeitraum von sechs Jahren in unserer Ambulanz begonnen und dann zum überwiegenden Teil durch Hausärzte fortgesetzt wurden. Ziele der Untersuchung waren die Quote vorzeitiger Abbrüche sowie eine detaillierte Analyse der Gründe hierfür. 52 9% der Therapien wurden innerhalb des ersten 81 7% in beiden Jahren vorzeitig beendet wobei zwischen den verwendeten Substanzen Resochin oralem und parenteralem Gold Sulfasalazin D-Penicillamin und Azathioprin eher geringe Unterschiede bestanden. Bei der Suche nach Gründen für diese ungünstigen Ergebnisse ergab sich eine hohe Rate an Behandlungsfehlern so ein Therapieabbruch vor Wirkbeginn oder Fehleinschätzung von vermeintlichen Nebenwirkungen. Letztere zeigte sich insbesondere unter Resochin (28 5 % Abbrüche wegen "Augennebenwirkungen" nur zu einem Viertel gerechtfertigt) und parenteralem Gold (hohe Rate unberechtigter Abbrüche wegen "Hautnebenwirkungen"). Bei ausschließlich hausärztlich weiterbetreuten Patienten lag eine um 50% höhere Abbruchrate vor als bei in der Spezialambulanz mitbetreuten Kranken. Unsere Resultate legen nahe daß nicht nur Mängel der verwendeten Substanzen sondern nicht selten auch Behandlungsfehler zur schlechten Langzeit-Compliance der Basistherapeutika beitragen.
Keyword(s): Langzeit-Compliance Basistherapeutika chronischen Polyarthritis
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