ACE-Hemmer bei eingeschränkter Nierenfunktion |
Journal/Book: Münch.med.Wschr. 135 (1993) 17 S.28/228-34/232. 1993;
Abstract: H. J. Kramer1 H. Schulz2 K. Thurau3 O. Behmer2 1Medizinische Universitäts-Poliklinik Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn; 2Medizinische Forschung Schwarz Pharma Monheim; 3Physiologisches Institut der Universität München Zusammenfassung Bei Patienten mit lange bestehender Hypertonie und bei älteren Patienten ist die Nierenfunktion häufig eingeschränkt. Bislang zugelassene ACE-Hemmer werden vorwiegend über die Niere ausgeschieden so daß bei einer herabgesetzten Nierenfunktion die Gefahr der Wirkstoffkumulation besteht und eine Dosisreduktion erfolgen muß. Die mit zunehmendem Alter physiologisch abnehmende Nierenfunktion kann jedoch durch die Serumkreatinin-Bestimmung allein nicht sicher erfaßt werden und ihre regelmäßige Überwachung durch Bestimmung der endogenen Kreatinin-Clearance ist relativ aufwendig. Daher ist bei solchen Patienten eine exakte der jeweiligen Nierenfunktion angepaßte individuelle Dosierung des Antihypertensivums kaum möglich. Der aktive Metabolit Fosinoprilat des neuen ACE-Hemmers Fosinopril wird im Gegensatz zu anderen ACE-Hemmern schon beim Nierengesunden jeweils etwa zur Hälfte renal und extrarenal ausgeschieden. Bei abnehmender Nierenfunktion nimmt die extrarenale Ausscheidung zu. Die kompensatorische biliäre Mehrausscheidung macht somit eine Dosisanpassung auch bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion normalerweise nicht erforderlich. Dieser Ausscheidungsmodus eines ACE-Hemmers erweist sich als klinisch bedeutsame Weiterentwicklung in der Hochdruck-Therapie.
Keyword(s): ACE-Hemmer Fosinopril eingeschränkte Nierenfunktion Pharmakokinetik
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