Ozon |
Journal/Book: Physiotherapie 84. Jahrg. H. 12 1993 Ebert Verlag GmbH Lübeck. 1993;
Abstract: Prof. Dr. Dr. J. Kleinschmidt Institut für Med. Balneologie und Klimatologie der Ludwig-Maximilians-Universität Marchioninistraße 17 81377 München Bei starkem Regen sollten Nichtschwimmer zu Hause bleiben! Solche Empfehlungen werden zwar noch nicht veröffentlicht; im Kern Iaufen aber die Horrormeldungen zur vorgeblichen Ozongefährdung darauf hinaus. Danach sollen sich etwas "bestimmte Herz-Kreislauf-Kranke" an Tagen mit einer Ozonkonzentration von mehr als 240 µg pro cbm Luft nicht "im Freien einer länger andauernden körperlich anstrengenden Tätigkeit unterziehen" u.a.m. Wollte man daraus auf ein Gefährdungspotential von Ozon schließen gäbe es ein einfaches Gegenmittel: passives oder - noch wirksamer - aktives Rauchen zerstört sofort die reaktionsfreudigen Ozonmoleküle; für Zigaretten stünde dann ein Zulassungsverfahren beim BGA als Heilmittel an. Eine solche ABM ist durch die BGA-Meldung vermutlich nicht beabsichtigt; welcher Nutzen ist ansonsten aus der Meldung abzuleiten? SCHÖNBEIN gab 1840 dem bei Experimenten mit hohen Spannungen entdeckten Gas den Namen Ozon wegen seines eigentümlichen Geruchs der von uns gelegentlich bereits beim Verlassen eines verräucherten Lokals wahrgenommen wird. Unser Geruchssinn adaptiert sich sehr schnell an die durchschnittliche Freiluftkonzentration (40 µg /cbm) und höhere Ozonkonzentrationen wenn wir etwa an einen Aufenthalt auf Westerland (ca. 80 µg/cbm) oder auf der Zugspitze (ca. 100 µg/cbm) denken. Dieses Ozon stammt aus hohen Atmosphärenschichten wo hochenergetische UV-Strahlung Sauerstoffmoleküle dissoziiert und für die hochreagible Verbindung aus drei Sauerstoffatomen vorbereitet. Dieses Ozon absorbiert dann die derzeit in Verbindung mit den sog. Ozonlöchern über den Polarregionen diskutierte . . .
© Top Fit Gesund, 1992-2024. Alle Rechte vorbehalten – Impressum – Datenschutzerklärung