Ozon - nützlich oder gefährlich? |
Journal/Book: THERAPIEWOCHE 43 48 (1993). 1993;
Abstract: Prof. Dipl.-Phys. J. Kleinschmidt München Schönbein gab 1840 dem bei Experimenten mit hohen Spannungen entdeckten Gas den Namen Ozon wegen seines eigentümlichen Geruchs der von uns gelegentlich bereits beim Verlassen eines verräucherten Lokals wahrgenommen wird. Unser Geruchssinn adaptiert sich sehr schnell an die durchschnittliche (40 µg/cbm) und höhere Ozonkonzentrationen wenn wir etwa an einen Aufenthalt auf Westerland (ca. 80 µg/cbm) oder auf der Zugspitze (ca. 100 µg/cbm) denken. Dieses Ozon stammt aus hohen Atmosphärenschichten wo hochenergetische UV-Strahlung Sauerstoffmoleküle dissoziiert und für die hochreagible Verbindung aus drei Sauerstoffatomen vorbereitet. Dieses Ozon absorbiert dann die derzeit in Verbindung mit den sog. Ozonlöchern über den Polarregionen diskutierte UV-C und UV-B-Strahlung (unter 300 nm); es zerfällt dabei wieder zu Sauerstoff dem Ausgangsprodukt erneuter Ozonbildung durch noch härtere Sonnenstrahlung (unter 240 nm). In diesen 10 - 30 km hohen Luftschichten gibt es ein Gleichgewicht zwischen Ozonerzeugung und -zerfall mit einer Konzentration von etwa 5 bis 15 Ozonmolekülen auf 1 Million sonstiger Gasmoleküle umgerechnet auf Gewichtskonzentrationen etwa 10 000 bis 30 000 µg Ozon pro cbm Luft. In Verkehrsflugzeugen merken wir davon kaum etwas da bei Passage der Luft durch die Belüftungsanlagen und deren Filter die Ozonmoleküle genügend viele Reaktionspartner gefunden haben und zerfallen sind. Außerhalb der Flugzeuge bleibt (trotz der Düsenabgase) weiterhin eine natürliche hohe Ozonkonzentration bestehen. Durch vertikale Luftverfrachtungen gelangt hiervon Ozon auch in Bodennähe - soweit die reaktionsfreudigen Moleküle nicht vorher mit Staub- oder Rußpartikeln oder z. B. mit Fluorkohlenwasserstoffen reagieren. . .
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