Zur Kennzeichnung des wärmetherapeutischen Potentials von Wärmepackungen* |
Journal/Book: Physiotherapie 84 (1993) 364-370. 1993;
Abstract: 1. Kennzeichen von Wärmepackungen Im Altertum verwendeten griechische Soldaten den an FIußufern abgelagerten kühlen Schlamm und verschafften sich durch Peloid1-Packungen Linderung bei schmerzenden Kontrakturen. Fangopackungen mit heißem Schlamm vom Rande der Thermalquellen von Abano waren bei den Römern ein gängiges Therapiemittel für arthrotische Beschwerden. Heutzutage sind Wärme- und Kälteanwendungen gebräuchlich die als effiziente Therapieverfahren bei der Behandlung bzw. Nachbehandlung vor allem chirurgischer orthopädischer rheumatologischer gynäkologischer und internistischer Krankheitsbilder anerkannt und abrechnungsfähig sind. Die in den heutigen Leistungsbeschreibungen enthaltenen therapeutischen Packungsformen können - vor allem unter Berücksichtigung des jeweiligen Vor- und Nachbereitungsaufwands bekanntlich zu unterschiedlich hohen Preisen abgerechnet werden. Ohne auf eine Kostenerstattung durch Krankenkassen zu reflektieren verwendet man Peloide auch noch z. B. bei Haarpackungen aIs Moorsalbe oder etwa bei den neuerdings gebauten RASUL-Bädern2 wobei eher kosmetische Aspekte im Vordergrund stehen. Das breite Spektrum verschiedener Peloidanwendungen kann vereinfachend nach 3 Kriterien beurteilt werden: 1.1. Applikationsaufwand: Es gibt Anwendungen die ausschließlich wärmeentziehend bzw. zuführend wirken sollen. So sind alle Resorptionsmöglichkeiten für chemische Substanzen durch die jeweiligen Umhüllungen bzw. durch die Paraffinschicht unterbunden z.B. ? · bei Auflagen mit Moorerde (die in Badetüchern eingeschlossen ist) oder ? · bei der Wärmflasche ? · beim Heizkissen ? · bei Kryogelkompressen oder auch ? · bei paraffinhaltigen Anwendungen. Umgekehrt werden auch keine Hautabschillerungen oder der sich entwickelnde Körperschweiß vom jeweiligen wärmetragenden Medium aufgenommen. Deswegen sind solche Applikationsformen - nach äußerer Reinigung - mehrfach verwendbar und damit wirtschaftlicher. Der Aufwand bei Wärmflasche und Heizkissen ist dabei vergleichsweise so gering daß deren Benutzung den zumutbaren Eigenkosten der Lebensführung zugerechnet wird. . . .
Keyword(s): Peloide
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