EKG-Veränderungen während transösophagealer Echokardiographie bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit |
Journal/Book: Herz/Kreislauf 25 (1993) 3 S.75-80. 1993;
Abstract: W. Große-Heitmeyer1 K. M. Hahn1 R. Engberding2 T. Huber1 Medizinische Klinik Abteilung Kardiologie St.-Bonfatius-Hospital Lingen/Ems (Chefarzt: PD Dr. W. Große-Heitmeyer)1; Medizinische Klinik Abteilung Kardiologie Stadtkrankenhaus Wolfsburg (Chefarzt: Prof. Dr. R. Engberding)2 Zusammenfassung Bei 30 Patienten die mit klinischen Zeichen einer koronaren Herzkrankheit (Belastungsangina: n = 29 Ruheangina: n = 13) zur weiteren Diagnostik in die kardiologische Klinik eingewiesen worden waren (Gruppe I) wurden jeweils während der transösophagealen Echokardiographie EKG-Analysen vorgenommen. Die Sicherung der Diagnose "koronare Herzkrankheit" erfolgte durch Belastungs-EKG Dipyridamoltest und Koronarangiographie. 8 Freiwillige ohne Zeichen einer koronaren Herzkrankheit bildeten die Kontrollgruppe (Gruppe II). Vor transösophagealer Echokardiographie und unmittelbar nach Einführen des Schallkopfes wurden Blutdruckmessungen vorgenommen. EKG-Registrierungen wurden vor und fortlaufend während der Untersuchung aufgezeichnet. Hinsichtlich der ST-Streckensenkung im EKG während der transösophagealen Echokardiographie ergaben sich für die Sensitivität folgende Werte in bezug auf: Belastungs-EKG: 100 % Dipyridamoltest: 83 % und Koronarangiographie: 92 %. Die entsprechenden Werte für die Spezifität betrugen 50 75 und 100 %. Von den Patienten mit pathologischem Koronarangiogramm zeigten 72 2 % im Belastungs-EKG 94 4 % beim Dipyridamoltest und 88 8 % während der transösophagealen Echokardiographie pathologische Endstreckenveränderungen im EKG. Nur ein Patient klagte während der transösophagealen Echokardiographie über Angina pectoris. In der Kontrollgruppe fanden sich in keinem Fall ST-Streckensenkungen oder Angina pectoris während der Ösophagusechokardiographie. In Gruppe I kam es zu einem Anstieg der Herzfrequenz um 40 % (p < 0 0001) und des systolischen Blutdrucks um 7 % (p < 0 005). In Gruppe II fanden sich in der Größenordnung ähnliche ebenfalls signifikante Anstiege für diese Parameter. Somit muß bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit während einer transösophagealen Echokardiographie mit relevanten ST-Streckensenkungen gerechnet werden. Diese ST-Streckensenkungen können als Indikatoren für eine stumme Myokardischämie angesehen werden.
Keyword(s): transösophageale Echokardiographie koronare Herzkrankheit stumme Myokardischämie
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