Biologische Wirkungen von Moorinhaltsstoffen

Journal/Book: Heilbad & Kurort 45 (1993) 4 S.115-116. 1993;

Abstract: Professor Dr. med. Claus Goecke Aachen und Professor Dr. med. Nicolaus Riede Freiburg Neben den physikalischen Effekten der Wärme und dem hydrostatischen Druck dürfen wir biochemische Effekte bei der Mooranwendung erwarten. Es sind Humate und Salicylsäurederivate es sind Phytosteroide und Huminstoffe die ihre Wirkung entfalten. Sie können einmal in der Haut wirken und immunologische Reaktionen auslösen sie können aber auch teilweise durch Häute hindurchgehen. Wir haben nachweisen können daß die Huminsäuren auf die glatte Muskulatur wirken und so zu einer Durchblutungssteigerung führen daß der Arachidonsäureabbau durch diese Moleküle gehemmt werden kann daß Granulozyten aktiviert Kalziumkanälchen in der Zellmembran geöffnet werden und daß eine Rezeptorblockierung eintreten kann die verhindert daß eine HIV-Infektion sich ausbreitet und daß eine HPV-Infektion zu einer krankhaften Veränderung in den Zellen führt. Bei den biologischen Wirkungen von Mooranwendungen sind physikalische und biochemisch-pharmakologische Effekte zu unterscheiden. Ein physikalischer Effekt ist der hydrostatische Druck d. h. der Flüssigkeitsdruck der auf den Organismus ausgeübt wird und durch Auspressen der extrazellulären Flüssigkeit u. a. zu einer Steigerung der Harnausscheidung (Diurese) führt. In Abhängigkeit von der mit z. B. Wasser oder Moor bedeckten Körperoberfläche und der Haltung des Patienten in einem Bad kommt es zu Verschiebungen auch des Blutvolumens. So ist bei einem Halbbad d. h. bei einer Wasser- oder Moormenge bis zwei Querfinger oberhalb des Nabels die Genitaldurchblutung verbessert während bei einem Vollbad d. h. ein Flüssigkeitsspiegel der bis über die Schulterblätter reicht die Durchblutung in den oberen Körperteilen verbessert ist. Schnizer hat die verschiedenen Effekte die beim Eintauchen des Körpers in ein thermoneutrales Vollbad auftreten untersucht und dargestellt. . . .

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