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December 2024

Jüdische Arzte in Berlin

Journal/Book: Z. ärztl. Fortbild. 87 (1993/Heft 4) 347-351. 1993;

Abstract: Dr. Anneliese Franke Prof. Dr. Kurt Franke Berlin Einleitung Auch durch die Geschichte der Stadt Berlin zieht sich wie in den meisten europäischen Gebieten eine Kette von sozialen und physischen Repressionen gegen Menschen anderer Glaubensbekenntnisse als der im Siedlungsgebiet vorherrschenden. Davon wurden vor allem Mitglieder jüdischer Religionsgemeinschaften betroffen die in Berlin-Brandenburg und später in Preußen eine Bevölkerungsminderheit von maximal 1 % darstellten. Persönliche Ansichten des Herrschers und ökonomisch-politische Zweckmäßigkeiten sowie Kirchendogmen entschieden über Akzeptanz in der sozialen Ordnung oder manipulierte Repressionen auf der Grundlage von historisch entstandenen und nicht beseitigten Vorurteilen. Als die durch Dreißigjährigen Krieg von Menschen verarmte Mark Brandenburg mit vor allem reformierten Bürgern wieder bevölkert werden sollte kamen durch die "Peuplierungspolitik" des (Großen) Kurfürsten Friedrich Wilhelm I. nach 1671 auch wieder einige jüdische Familien aus Wien in die Mark Brandenburg. Aus dieser waren die Juden 1510 vertrieben worden. Im Vergleich mit den ökonomischen Vorteilen die den Siedlern aus Holland in ihrer neuen Heimat geboten wurden beweisen die 8 Reichstaler "Schutzgeld" pro Jahr und Familie daß jüdische Bürger "vom Fiskus der Städte und vom Landesherrn schamlos geschröpft wurden" ohne daß sie besondere Privilegien erhielten. Ab 1680 mußten sie sogar den doppelten Steuersatz des Üblichen entrichten. Allerdings schützte der Kurfürst seine Steuerzahler auch. 1672 gab er seiner "beständigen Meinung" Ausdruck daß die Juden mit ihren Handlungen "Uns und dem Lande nicht schädlich sondern vielmehr nutzbar erscheinen". Er ließ auch Studenten jüdischen Glaubens an der Universität in Frankfurt/Oder zu. Das kam den Möglichkeiten entgegen die den Mitgliedern dieser Religionsgemeinschaft zur Integration in ihrem jeweiligen Wohngebiet offenstanden. Seit dem Mittelalter war es Juden verboten öffentliche Ämter zu bekleiden in Handwerkerzünfte einzutreten und Landwirtschaft zu betreiben. Somit mußte ihr Betätigungsfeld zwangsläufig der Handel sein dazu die freien Berufe Kunst und Wissenschaft. Die in Preußen erst unter dem Einfluß von Moses Mendelssohn (1729-1786) ab 1780 öffentlich diskutierte Emanzipation jüdischer Bürger wurde formal am 11. 3. 1812 durch die Hardenbergschen Reformen unter Mitwirkung W. v. Humboldts "vollständig und ohne Einschränkung" realisiert. ... Stö_


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