ÜBERPRÜFUNG DER BERUHIGENDEN WIRKUNG SOWIE DER VERTRÄGLICHKEIT VON LAVENDELÖL-BÄDERN BEI PATIENTEN MIT NERVÖSEN BESCHWERDEN (INSBESONDERE UNRUHE NERVOSITÄT SCHLAFSTÖRUNGEN) UNTERSUCHUNG AN PATIENTEN UND PROBANDEN |
Abstract: Aus dem Institut für Medizinische Balneologie und Klimatologie der Ludwig-Maximilians-Universität München Vorstand: Prof. Dr. med. E. Senn Dissertation zum Erwerb des Doktorgrades der Medizin an der Medizinischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität zu München vorgelegt von Monika Emmerling aus Augsburg 1993 ZUSAMMENFASSUNG DER ERGEBNISSE Bei der Gegenüberstellung der Befindlichkeitsausgangswerte beider Teilnehmerkollektive vor den Versuchsbädern bestätigte sich die geforderte schlechtere Schlafqualität sowie die stärker ausgeprägte Nervosität Unruhe und Gereiztheit der Patienten gegenüber der gesunden Kontrollgruppe. Die Veränderungen in Befindlichkeit und Schlafqualität nach den Bädern wiesen auf einen positiven Einfluß der Lavendelöl-Bäder auf die Schlafstörungen und nervösen Beschwerden der Patienten hin. Wenn auch keine signifikanten Unterschiede in der Wirkung der Lavendelöl-Bäder gegenüber den wirkstofffreien Kontrollbädern zu beweisen waren so ergaben sich doch Hinweise auf Wirkungsunterschiede: - Die Schlafqualität der schlafgestörten Patienten war durch das Lavendelbad stärker zu verbessern als durch ein Placebo-Bad. - Die Nervosität der Patienten nahm nach Verum deutlicher ab als nach Placebo. - Eine stärker harmonisierende Wirkung durch das Lavendelöl-Bad ließ sich sowohl bei den Patienten als auch in der gesunden Kontrollgruppe zeigen. Noch auffälliger wird dies wenn nur die Ergebnisse des 1. Badetermins der Patienten verglichen werden. Die Befindlichkeitsstörungen (Nervosität und Unruhe) der Patienten waren vor dem 1. Bad noch stärker der Schlaf noch schlechter. Entsprechend deutlicher zeigte sich eine stärker schlafverbessernde harmonisierende sowie Unruhe und Nervosität ausgleichende Wirkung durch das Lavendelöl-Bad gegenüber dem Placebo-Bad (siehe Anhang A 107 - A 112). Bei einer gesamten Stichprobengröße von n = 28 Patienten war der Wirkungsvergleich bei der schlechteren Befindlichkeitslage (nur 1. Bad) allerdings nur bei n = 12 (Placebo) gegen n = 13 (Verum) Patienten durchzuführen. Mit entsprechender Einschränkung müssen die genannten Ergebnisse beurteilt werden. Weitere Zielgrößen für den Wirkungsvergleich waren Aktivität / Desaktivität und Angeregtheit. Bei geringen Unterschieden in der Ausgangslage von Patienten und Probanden - die Patienten schienen vor den Bädern etwas aktiver und angeregter als die Probanden - war die Gruppe der Patienten durch das Lavendelbad im Gegensatz zum Placebo-Bad eher noch weiter zu aktivieren; in der Kontrollgruppe dagegen nahm die Aktivität unabhängig vom Badezusatz nach allen Bädern ab die Desaktivität entsprechend zu. Eine Dosisabhängigkeit der Befindlichkeitsänderungen durch das Lavendelöl ergab sich nicht. Ebenso waren keine unterschiedlichen physiologischen Effekte durch Lavendelöl- oder Placebo-Bad nachzuweisen. Die Verträglichkeit aller Bäder war durchwegs gut Nebenwirkungen waren bei Berücksichtigung der allgemeinen Kontraindikationen für warme Wannenbäder nicht zu verzeichnen. ___MH
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