Komplikationen bei 1 200 konsekutiven perkutanen transluminalen Koronarangioplastien. - Qualitätskontrolle in der interventionellen Kardiologie |
Journal/Book: Herz/Kreislauf 25 (1993) 3 S.69-75. 1993;
Abstract: M. Dittel1 H. Prachar1 H. Pollak1 N. Muzika1 W. Enenkel2 J. Mlczoch1 4. Medizinische Abteilung mit Kardiologie (Direktor: Prof. Dr. J. Mlczoch)1 Krankenhaus Lainz und Ludwig-Boltzmann-Institut für Herzinfarktforschung (Direktor: Prof. Dr. W. Enenkel)2 Wien Zusammenfassung Um das aktuelle Risiko der perkutanen transluminalen Koronarangioplastie (PTCA) zu evaluieren wurden bei 1200 konsekutiven Angioplastien prospektiv alle auftretenden Komplikationen dokumentiert. 809 Patienten litten an stabiler Angina pectoris 317 Patienten waren instabil und 74 Patienten wurden im akuten Infarktstadium dilatiert. 5 3 % aller Patienten wiesen A-Stenosen 80 0 % B-Stenosen und 14 7 % C-Stenosen auf. Die Intervention verlief bei 1129 Patienten (94 1 %) komplikationslos. Bei 41 Patienten (3 4 %) traten schwere und bei 30 Patienten (2 5 %) geringgradigere Komplikationen auf. Zu den schweren Komplikationen zählten Tod bei 3 Patienten (0 25 %) Not- oder dringliche Operation (innerhalb 24 h nach PTCA) bei 12 Patienten (1 0 %) nichtletaler Infarkt bei 20 Patienten (1 67 %) Pulmonalembolien bei 4 Patienten sowie bei je einem Patienten eine zerebrale Embolie und eine Kleinhirnblutung. 30 Patienten (2 5 %) erlitten geringgradigere Komplikationen wie Verschluß eines Haupt- oder Nebengefäßes ohne Infarkt isoliertes Kammerflimmern und periphere Gefäßoperation wegen Popliteaembolie Iliakadissektion oder Leistenhämatom. Bei 17 Patienten wurden wegen drohenden akuten Gefäßverschlusses ein oder mehrere Palmaz-Schatz-Stents implantiert. Todesfälle Notoperationen und akute Infarkte waren bei Patienten mit instabiler Symptomatik und komplizierten Stenosen (C-Stenosen) signifikant häufiger als bei Patienten mit stabiler Angina pectoris (5 1 % vs. 1 9 % p < 0 005) und einfacheren Stenosen (5 6 % aller C-Stenosen vs. 2 4 % aller A- und B-Stenosen p < 0 05). Ebenso traten Komplikationen signifikant häufiger (p < 0 05) bei Patienten über 60 Jahren auf. Obwohl die Komplikationsrate der PTCA gering ist treten in einzelnen nicht vorhersehbaren Fällen schwere lebensbedrohliche Komplikationen auf. Daher sollte trotz Beherrschung des modernen Komplikationsmanagements (Einsatz von Perfusionskathetern und Stents) weiterhin die Möglichkeit einer chirurgischen Akutintervention gegeben sein.
Keyword(s): Komplikationen PTCA
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