Forschung an menschlichen Embryonen: Die wissenschaftliche und rechtliche Situation in Ländern außerhalb Deutschlands (Rechtliche und medizinische Probleme zu Beginn des Lebens) |
Journal/Book: Z. ärztl. Fortbild. 87 (1993/Heft 10-11) 816-826. 1993;
Abstract: Prof. Dr. Dr. H.M. Beier RWTH Aachen Lehrstuhl für Anatomie und Reproduktionsbiologie Aachen Definition des embryonalen Entwicklungsstadiums an dem reproduktionsmedizinisch geforscht werden könnte Unter Forschung an menschlichen Embryonen verstehen wir wissenschaftliche Untersuchungen an oder mit jungen Entwicklungsstadien wie sie durch die Therapie der In-vitro-Befruchtung in der ersten Woche nach Fertilisation humanmedizinischen Klinikern und Wissenschaftlern zugänglich geworden sind (Abb.1). Dieser Zeitraum wird durch die physiologisch essentielle Implantation und die damit beginnende Plazentation begrenzt. Junge menschliche Entwicklungsstadien können bis zum Zeitpunkt der Implantationsreife auch in vitro kultiviert werden danach müssen sie in den Uterus retransferiert werden um eine Schwangerschaft zu etablieren. Werden Embryonen dieses Entwicklunsstadiums (Blastozysten) deutlich länger als eine Woche in vitro kultiviert ist ihre Chance ein Mensch zu werden unwiederbringlich vergangen. Die "künstliche Implantation" künstliche Plazenta oder "künstliche Schwangerschaft" gibt es nicht. Jegliche Möglichkeiten hierfür sind bei strenger wissenschaftlicher Abwägung meilenweit entfernt von der kleinsten Chance auf Realisierung. Auch die phantasievollsten Geschichten oder Filme (KU 1 Deutsches Fernsehen ARD) der jüngsten Zeit werden uns einer derartigen Entwicklungsmöglichkeit keinen Schritt näher bringen. Wenn Blastozysten sich in der In-vitro-Kultur länger als 2 Tage entwickeln oder wachsen so ist ihre Entwicklung oder ihr Wachstum nicht mehr mit der natürlichen In-vivo-Entwicklungsstufe identisch. Diese Vorgänge laufen außerhalb des Uterus von Tag zu Tag retardierender ab. Das bedeutet de facto daß das physiologische Entwicklungsstadium der sich implantierenden Blastozyste nach allen bis heute verfügbaren Möglichkeiten in der In-vitro-Kultur erst nach annähernd 10 -12 Tagen erreicht wird. Aktuelle wissenschaftliche Entwicklungen in der Reproduktionsmedizin In der reproduktionsmedizinischen Grundlagenforschung an menschlichen Embryonen und ihrer klinischen Anwendung erregen heute zwei Themen besondere Aufmerksamkeit einerseits Bemühungen um die Verbesserung der In-vitro-Kultur von in vitro fertilisierten menschlichen Embryonen sowie andererseits ... Stö_
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