Lungen- und Herz-Lungen-Transplantation - Aktueller Stand |
Journal/Book: Münch.med.Wschr. 134 (1992) 15 S.243/39-46/248. 1992;
Abstract: Dr. med. H. Reichenspurner Dr. med. H. O. Vetter Prof. Dr. med. E. Kreuzer Prof. Dr. med. B. Reichart (Herzchirurgische Klinik) Priv.-Doz. Dr. med. H. Dienemann (Chirurgische Klinik und Poliklinik) Priv.-Doz. Dr. med. R. Hettich (Medizinische Klinik I) Priv.-Doz. Dr. med. H. Forst (Institut für Anästhesiologie) Klinikum Großhadern der Ludwig-Maximilians-Universität München; J. M. Kriett M. D. International Heart and Lung Transplant Registry University of California San Diego/USA Zusammenfassung Drei Formen der Lungentransplantation kommen heute zur klinischen Anwendung: die unilaterale (LTx) die bilaterale (DLTx) Lungentransplantation und die kombinierte Herz-Lungen-Transplantation (HLTx). Die Indikation zur LTx stellt sich bei Patienten mit Lungenfibrose und chronisch obstruktiven Lungenerkrankungen. Ferner kann diese Operation auch bei Patienten mit primärem pulmonalen Hypertonus oder mit Eisenmenger-Reaktion durchgeführt werden sofern noch keine irreversible Störung der Herzfunktion besteht. Die Hauptindikation zur DLTx ist die Mukoviszidose der Lunge und die chronisch obstruktive Lungenerkrankung mit gehäuft auftretenden und antibiotisch kontrollierten pulmonalen Infektionen. Eine HLTx wird bei Patienten mit Eisenmenger-Reaktion mit irreversibler terminaler Herzinsuffizienz und bei Patienten mit speziellen kongenitalen Vitien - eventuell verbunden mit hypo- bis aplastischen Lungengefäßen - durchgeführt. Die Operationsverfahren selbst sind inzwischen international standardisiert. Hauptkomplikationen sind postoperative Infektionen und Abstoßungsreaktionen der transplantierten Lunge; schwierig dabei ist die Differentialdiagnose zwischen beiden Krankheitsbildern. Aufgrund erheblicher Fortschritte die in den letzten Jahren auf dem Gebiet der Lungen- und Herz-Lungen-Transplantation erzielt wurden beträgt die 1-Jahres-Überlebensrate nach LTx inzwischen 70% nach DLTx und HLTx 60%. Diese Ergebnisse rechtfertigen den klinischen Einsatz dieser Methoden. Voraussetzung hierfür ist eine enge Kooperation zwischen Chirurgen Pulmonologen und Anästhesisten an dafür vorgesehenen spezialisierten Zentren.
Keyword(s): Lungen- und Herz-Lungen-Transplantation
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