Herztransplantation - Indikationen Ergebnisse und Prognose |
Journal/Book: Münch.med.Wschr. 134 (1992) 15 S.28/238-36/242. 1992;
Abstract: Dr. med. H. Reichenspurner Dr. med. H. O. Vetter Dr. med. P. Überfuhr Dr. med. K. Wenke Prof. Dr. med. B. Reichart Herzchirurgische Klinik der Ludwig-Maximilians-Universität München Klinikum Großhadern München; J. M. Kriett M. D. Registry of the International Society of Heart Transplantation University of California San Diego USA Zusammenfassung Bis April 1990 wurden weltweit mehr als 14 000 Herztransplantationen durchgeführt. Die Hauptindikationen zu diesem Eingriff sind die dilatative und ischämische Kardiomyopathie im Endstadium. Auch im Kindesalter hat die Zahl der Herztransplantationen deutlich zugenommen; dabei machten in den letzten Jahren Kinder mit angeborenen Herzvitien den Hauptanteil aus. Absolute Kontraindikationen sind derzeit noch Alter über 65 Jahren und das Vorliegen einer aktiven Infektion oder malignen Erkrankung. Die Operation selbst ist standardisiert und die perioperative Letalität auf 10% gesunken. Die Immunsuppression besteht aus einer Dreier-Kombination von Ciclosporin A Azathioprin und niedrig dosierten Kortikosteroiden. Die aktualisierten Überlebensraten betragen derzeit international 84% nach einem Jahr und 69% nach fünf Jahren. Infektionen und akute Abstoßungsreaktionen sind nach wie vor die Haupttodesursachen im unmittelbaren Stadium nach Transplantation. Im Langzeitverlauf ist die chronische Abstoßung im Sinne einer Transplantatarteriosklerose eine häufige Komplikation und gleichzeitig die führende Indikation zur Retransplantation. Die Herztransplantation kann bei entsprechender Indikationsstellung derzeit als klinisch anerkanntes Routineverfahren zur Therapie terminaler Herzerkrankungen angesehen werden.
Keyword(s): Herztransplantation
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