Güteauszeichnungen für umweltfreundlichen Tourismus: Deutscher Städte- und Gemeindebund teilt im Grundsatz die Bedenken des Deutschen Bäderverbandes |
Journal/Book: Heilbad & Kurort 44 (1992) 7-8 S.133-135. 1992;
Abstract: In HEILBAD UND KURORT 3-4/92 war ausführlich darüber berichtet worden daß gegenwärtig eine heftige Diskussion um Zweck- und Zielsetzung eines Gütesiegels für umweltverträglichen Tourismus im Gange ist da die vor einigen Jahren ins Leben gerufene Aktion "Blaue Europa-Flagge" nach Ansicht nahezu aller an einem umweltverträglicheren Tourismus interessierten Kreise eine Reihe schwerwiegender Unzulänglichkeiten aufweist. Der Arbeitskreis "Fremdenverkehrs- und Bädergemeinden" im Deutschen Städte-und Gemeindebund (DStGB) hat hierzu in einem Rundschreiben einerseits die Problematik nochmals zusammengefaßt andererseits aber auch mit einem Diskussionspapier Grundsätze für die zukünftige Ausgestaltung eines Gütesiegels für umweltverträglichen Tourismus skizziert die aus der gegenwärtigen Sicht des Deutschen Bäderverbandes die bestehenden Probleme und den Ansatz für eine zukünftige Lösung zutreffend formulieren. HEILBAD UND KURORT bringt deshalb im folgenden beide Veröffentlichungen des DStGB in vollem Wortlaut. Gütesiegel für umweltverträglichen Tourismus (Rundschreiben Nr. 15 des DStGB vom 8. Mai 1992) 1. Bestrebungen Gütezeichen für touristisch genutzte Einrichtungen auszuloben gibt es auf nationaler und europäischer Ebene bereits seit Mitte der 80er Jahre. In Deutschland wird die Blaue Europa-Flagge als europäisches Umweltzeichen an Küstengemeinden (und Sportboothäfen) mit vorbildlicher Badewasser- und Strandqualität sowie Aktivitäten zur Umweltinformation vergeben seit 1991 können sich auch Urlaubsorte an natürlichen Badegewässern im Binnenland bewerben. Unstreitig hat die Blaue Europa-Flagge bei den Verbrauchern europaweit einen großen Bekanntheitsgrad erreicht. Als einheitliches europäisches Gütesiegel für umweltverträglichen Tourismus wird sich die Kampagne jedoch auch mittelfristig angesichts bestehender Kritik nicht durchsetzen weil - die Bewertungskriterien für die Vergabe der Blauen Europa-Flagge europaweit nicht einheitlich exakt kontrolliert werden - ausgezeichnete Kommunen (und Häfen) sich bei der Verwendung des zuerkannten Umweltzeichens in der Außendarstellung zunehmend wettbewerbsrechtlichen Verfahren ausgesetzt sehen und -eine Weiterentwicklung des Umweltzeichens . . .
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