Gewaltdelinpuenz aus forensisch-psychiatrischer Sicht |
Journal/Book: Münch.med.Wschr. 134 (1992) 11 S.171725-30/174. 1992;
Abstract: Prof. Dr. med. N. Nedopil Abteilung für Forensische Psychiatrie Nervenklinik der Universität München Zusammenfassung Das Thema Gewaltdelikte und Aggression hat nachdem es viele Jahre lang von der Psychiatrie vernachlässigt wurde wieder an Bedeutung gewonnen. Trotz des zunehmenden öffentlichen Interesses ist das Wissen der Psychiater über Aggression noch gering und von nachvollziehbaren Ambivalenzen belastet. Sachliche Information über epidemiologische Daten und psychopathologische Differenzierungsmöglichkeiten von Gewalttätern können dazu beitragen die forensisch-psychiatrische Beurteilung zu erleichtern und die Prävention künftiger Gewaltdelinquenz zu verbessern. Psychisch Kranke neigen insgesamt nicht häufiger zu Gewalttätigkeit als die Allgemeinbevölkerung; es gibt aber bestimmte Krankheitsgruppen bei denen ein geringfügig erhöhtes Risiko für Aggressionshandlungen besteht. Der weitaus überwiegende Teil der Gewaltdelinquenten ist nicht psychisch krank. Aber auch bei ihnen ist aus forensisch-psychiatrischer Sicht eine Differenzierung erforderlich um zu einer individuellen Beurteilung zu gelangen und Gewalttätigkeiten im Einzelfall begrenzen zu können.
Keyword(s): Forensische Psychiatrie Gewalt
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