Schlafstörungen: Kurbehandlung mit Kneipp-Physiotherapie und Autogenem Training (AT) |
Journal/Book: Heilbad & Kurort 44 (1992) 9-10 S.237-243. 1992;
Abstract: Dr. med. Herbert Mensen Bad Rothenfelde * In Anlehnung an ein Referat beim Kneipp-Ärzte-Kongreß in Bad Wörishofen am 30. Mai 1992. Erweiterter Nachdruck aus "Der Kneipparzt" Nr. 2/1992 (mit freundlicher Genehmigung des Westkreuz-Verlages Berlin/Bonn). Kombinationen von Kneipp-Physiotherapie und Autogenem Training (AT) werden weithin praktiziert und sind generell sinnvoll: Kneipp-Physiotherapie und AT sind gleichermaßen geräteunabhängige nebenwirkungsarme und kostensparende "physiologisch-rationale Naturheil- und Ganzheitsverfahren" im klassischen Sinne. Sie haben eine große prophylaktische und therapeutische Breite und bieten im Alltag wie in schwierigen Lebenslagen oft Hilfen zur Selbsthilfe (Selbstbehandlung nach ärztlicher Anleitung Selfgovernment ). Beide sind mehr hygiogenetisch als pathogenetisch orientiert und regen im beseelten Organismus Selbstheilungs- und Selbstordnungsprozesse an. Beide haben pädagogischen Charakter (Mündigkeitstraining Änderung des Lebensstils). Ihre weitgehend gleichen Indikationen erstrecken sich in Prävention und Rehabilitation vor allem auf zivilisationsbedingte Störungen und Mißbefindlichkeiten zu denen nicht zuletzt viele Schlafstörungen gehören. Nach systematischen Kurbefragungen erfreuen sich Kneippanwendungen und AT neben dem ärztlichen Gespräch der größten Beliebtheit. Dieser Umstand kommt einer entsprechenden Kombinationsbehandlung von Schlafstörungen zugute. Ein Fall von Kneipp (1886) Kneipp widmete schon 1886 in seiner "Wasserkur" der Schlaflosigkeit ein eigenes Kapitel. Er empfahl kalte Abreibungen verschiedene Wickel nasse Socken und kurze kalte Arm- Sitz- und Halbbäder (18° C maximal 15 Sekunden). Als Tee oder Pulver schätzte er Baldrianwurzeln je nach Fall gemischt mit Fenchel Anis Kümmel Anserine oder Kamille. In einer speziellen Kasuistik schilderte Kneipp u. a. "einen vornehmen Herrn dessen Körper wenig dessen Geist sehr viel Arbeit tut": "Am liebsten hätte er gar keinen Magen und keinen Leib und keine Füße. Solchen Herrn ist oft der Kopf ... nicht leicht zurechtzusetzen. In unserem Falle ging es. . . .
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