Einfluß des Nahrungscholesterins auf das Serumcholesterin - Sind Eier wirklich so schädlich? |
Journal/Book: Münch.med.Wschr. 134 (1992) 44 S.32/702-705/37. 1992;
Abstract: Dr. med. Renate Kimmerle Dr. oec. troph. Annette Venhaus Prof. Dr. M. Berger Abteilung für Ernährung und Stoffwechsel WHO Collaborating Center for Diabetes Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf Zusammenfassung Der Verzicht auf Eier als Träger des Nahrungscholesterins bei der diätetischen Beeinflussung des Serum-Cholesterinspiegels wird gegenüber anderen diätetischen Maßnahmen wie der Gewichtsabnahme und der Reduktion und Modifikation des Fettes in der Ernährung eher überschätzt. Diese Arbeit gibt einen Überblick über die Wirkungen des Nahrungscholesterins auf den Serum-Cholesterinspiegel und über die Stoffwechselmechanismen die diese beeinflussen. Beim einzelnen haben die Adaptationsmechanismen des endogenen und exogenen Cholesterinstoffwechsels einen bedeutsameren Einfluß auf die Höhe des Cholesterinspiegels als die Menge des zugeführten Cholesterins und verhindern bei ca. zwei Drittel aller Menschen einen wesentlichen Anstieg des Serum-Cholesterinspiegels bei Erhöhung der Cholesterinaufnahme. Ein Verzicht auf den Verzehr von Eiern würde sich bei der Mehrheit der Deutschen im Gegensatz zu einer Reduktion des Fettverzehrs nicht in einer relevanten Senkung des Serum-Cholesterinspiegels auswirken. Pauschale Empfehlungen zum reduzierten Eierverzehr sind sowohl für die Gesamtbevölkerung als auch bei Patienten mit Hyperlipoproteinämien fragwürdig da im Einzelfall nicht voraussagbar ist ob der Verzicht auf Eier zu einer nennenswerten Senkung des Cholesterinspiegels beiträgt.
Keyword(s): Cholesterin Eier (verzehr)
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