Wiederholte Wasserimmersion als alternatives nichtmedikamentöses Behandlungskonzept bei gestörter Natrium-Homoiostase?; Untersuchungen zur Kreislauf- und Volumenregulation unter besonderer Berücksichtigung der ANP-abhängigen Natriumexkretion bei Patienten mit Leberzirrhose arteriellem Hypertonus und gesunden Probanden |
Journal/Book: Z. ärztl. Fortbild. 86 (1992) 601-609. 1992;
Abstract: Dr. med. Constantin Held Klinik für Innere Medizin "Theodor Brugsch" (Direktor: Prof. Dr. med. habil. H. Berndt) Medizinische Fakultät (Charité) der Humboldt-Universität zu Berlin Zusammenfassung Eine einmalige Wasserimmersion (WI) führt durch die resultierende Zunahme des zentralen Blutvolumens mit entsprechender Freisetzung des atrialen natriuretischen Peptids (ANP) zu einer akuten Steigerung der renalen Natrium- und Wasserauscheidung sowie zu einer reversiblen Blutdruckreduktion. Wir untersuchten die Effekte einer wiederholten Immersion (6 Bäder in 78 Tagen) bei Patienten mit vermutlich gestörter Natriumhomoiostase (Leberzirrhose essentielle arterielle Hypertonie) und gesunden Kontrollpersonen. Die akuten Immersionswirkungen waren in allen Gruppen reproduzierbar. Bei den Patienten mit dekompensierter Zirrhose wurde im Verlauf der Badeserie eine Zunahme der Netto-Tagesexkretion von Natrium deutlich (1. Woche: 93 6 + 55 2 mmol/d 3. Woche: 720 0 + 76 8 mmol/d; p < 0 01) die nicht durch die akute Immersionswirkung (Anstieg um 62-38 %) sondern eher durch eine prolongierte Steigerung der Natriurese auch nach Beendigung des Bades bedingt war. Unter den Zirrhosepatienten können Immersions-Responder und Nonresponder entsprechend ihrer renalen und hormonellen Reagibilität unterschieden werden. Bei den Kontrollpersonen kam es bei unverändertem ANP-Anstieg zu einer Abnahme der renalen Exkretionswerte im Serienverlauf. Bei den Patienten mit essentieller arterieller Hypertonie (WHO-Stadium I) beobachteten wir neben den akuten WI-Effekten eine Reduktion des systolischen Blutdrucks infolge der Badeserie (signifikanter Abfall der systolischen Basalwerte um 10 5 %; p < 0 05). Die Eignung einer wiederholten Wasserimmersion zur nichtmedikamentösen Beeinflussung einer pathophysiologisch relevanten Natriumretention sowie der arteriellen Hypertonie durch ANP-vermittelte Natriuresesteigerung und Vasodilatation erscheint als adjuvantes Therapiekonzept denkbar. wt
Keyword(s): Natriumhomoiostase Wasserimmersion Leberzirrhose arterielle Hypertonie
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