Einfluß von Antibiotika auf die Expression Virulenz-assoziierter Gene |
Journal/Book: Z. ärztl. Fortbild. 86 (1992) 271-276. 1992;
Abstract: Prof. Dr. Jörg Hacker Institut für Genetik und Mikrobiologie Würzburg (Leiter: Prof. Dr. W. Goebel) Institut für Medizinische Mikrobiologie Jena (Leiter: Prof. Dr. E. Straube) und Institut für Medizinische Mikrobiologie Fakultät für Klinische Medizin Mannheim der Universität Heidelberg (Leiter: Prof. Dr. H. Hof) Zusammenfassung Ablauf und Schwere von bakteriellen Infektionen werden wesentlich durch das Wirken von Virulenzfaktoren beeinflußt. Wichtige Virulenzfaktoren von pathogenen Bakterien sind u. a. Adhäsine Toxine oder Kapselstrukturen. Die korrespondierenden Virulenz-assoziierten Gene sind nicht ständig aktiv sie werden vielmehr durch spezifische Umweltfaktoren reguliert. Neben Temperatur Kohlenstoffquellen oder Sauerstoffgehalt können Virulenz-assoziierte Gene auch durch subinhibitorische Dosen von Antibiotika gesteuert werden. Um den Einfluß unterschiedlicher Antibiotika auf die Bildung des S-Fimbrien-Adhäsins (Sfa) eines Virulenzfaktors uropathogener und Meningitis-auslösender Escherichia coli-Stämme zu testen wurden sfa-spezifische Genbereiche an das Indikatorgen IacZ das für das Enzym ß-Galaktosidase kodiert fusioniert. Das Konstrukt wurde in einen pathogenen Wildstamm übertragen. Die Expression des Adhäsin-Gens konnte durch einen Enzymtest leicht bestimmt werden. Es zeigte sich daß Antibiotika in subletalen Dosen die Expression des Virulenz-assoziierten sfa-Gens beeinflussen; starke inhibitorische Wirkungen wurden durch Zugabe von Trimethoprim Aztreonam und Clindamycin erzielt Die Bedeutung derartiger Experimente für die Therapie bakterieller Infektionen wird diskutiert. wt
Keyword(s): bakterielle Infektionen Virulenzfaktoren Antibiotika
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