Immunmodulatorische Effekte von Antibiotika allein und in Verbindung mit Immunsuppressiva |
Journal/Book: Z. ärztl. Fortbild. 86 (1992) 263-267. 1992;
Abstract: Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Günther Gillissen Institut für Medizinische Mikrobiologie der RWTH Aachen (Direktor: Prof. Dr. R. Lütticken) Zusammenfassung Der Ablauf einer Infektion unterliegt multifaktoriellen Interaktionen zwischen chemischen Strukturelementen von Krankheitserregern bzw. deren Stoffwechselprodukten und den verschiedenen Parametern der Immunantwort. Bei einer antimikrobiellen Chemotherapie können Antibiotika nicht nur mit dem Keim sondern auch unmittelbar mit der Expression einer humoralen u./o. zellulären Abwehr interagieren. - Eine kurzfristige über der MHK liegende Antibiotikaexposition bewirkt in Abhängigkeit von Keimspezies und Wirkstoff eine postantibiotische Verlängerung der Wachstumshemmung. - Subinhibitorische Konzentrationen können bei bestimmten Keimspezies Änderungen der Morphologie der quantitativen Zusammensetzung von Kapsel und Außenmembran oder eine Modifikation von Immunogenität der Seroresistenz und der Exotoxin-Bildung bewirken. - Mit einer Reihe von Antibiotika wurde auch unmittelbar eine Stimulierung oder Hemmung der Mediatorproduktion (Interleukine und Prostaglandine) der Antikörperbildung (auch IgE) von Phagozytose und Killingeffekt sowie von verschiedenen Phänomenen der zellulären Immunität beobachtet was auch unter einer immundepressiven Behandlung zur Geltung kam. - Eine generelle Übertragung der beschriebenen Effekte von Antibiotika auf klinische Verhältnisse ist z. Z. nur bedingt möglich doch sollten sie für eine Optimierung therapeutischer Maßnahmen bei Einleitung und Bewertung einer antimikrobiellen Chemotherapie tunlichst Berücksichtigung finden. wt
Keyword(s): Antibiotika Immunmodulation
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