ECHTZEIT-BERECHNUNG DER WÄRMEBILANZ ALS GRUNDLAGE ElNER INDIVIDUELL DOSlERTEN KLIMATHERAPlE

Journal/Book: Internationale Tagung für Human- Biometeorologie vom 16. Bis 18. September 1992 in Freiburg. 1992;

Abstract: Institut für Medizinische Balneologie und Klimatologie der Universität München 1 ÜBERBLlCK UND AUFGABE Das Behandlungsprinzip der Klimatherapie besteht in einer kurmäßigen Folge individuell dosierter Expositionen des Patienten gegenüber den Wirkfaktoren eines von potentiell schädigenden Eigenschaften freien Ortsklimas. Die äußeren Bedingungen für die Wärmebilanz des Organismus sind dabei die wichtigsten Dosierungsgrößen : Es soll die Arbeitsweise der Thermoregulation deren Funktionieren mit Anforderungen an das Herz- Kreislaufsystem und weitere Organsysteme verbunden ist durch Übung mittels individuell dosierter Beanspruchung optimiert werden. Dabei müssen übermäßige Belastungen vermieden werden. Allein durch den Freiluftaufenthalt in einem klimatisch geeigneten Kurort ist ein solches thermoregulatorisches Training nicht zu erreichen . Die anzustrebende Wärmebilanz ist je nach Zustand und Belastungsfähigkeit der Patienten individuell verschieden. Ihre Einhaltung erfordert entsprechend der Jeweiligen von Jahreszeit Tageszeit und Wettersituation abhängigen Konstellation der klimatischen Milieufaktoren eine gezielte Ausnützung kleinklimatischer Besonderheiten sowie die Anpassung von Kleidung und Aktivität während der Klimaexposition. 2 LÖSUNGSANSÄTZE Als Hilfsmittel zur Dosierung der Klimaexposition ist u.a. eine instrumentelle (Teil- ) Nachbildung des menschlichen Wärmehaushalts (Frigorigraph. PFLEIDERER 1961) eine Zusammenstellung speziell aufbereiteter bioklimatischer Daten (HENTSCHEL1969) ein teilweise experimentell untermauertes Rechenschema für die Terrainkur(SCHUH 1986) oder eine für den Kurgebrauch modifizierte Version des "Klima- Michel"- Wärmebilanzmodells (JENDRITZKY1981) vorgeschlagen worden. Keines dieser Dosierungssysteme hat bisher dauerhaften Eingang in die Praxis gefunden. Hauptgrund ist wohl der zu große Zeit- und Arbeitsaufwand auch fehlt es in den Kurorten vielfach an Messmöglichkeiten für wichtige Bestimmungsgrößen z.B. den Wind..... ___MH

Keyword(s): Klimatherapie

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