Wie gefährlich sind Radon-Kuren?

Journal/Book: selecta 1/2 92. 1992;

Abstract: Ihr Artikel vermittelt mit einseitig ausgesuchten Äußerungen mehr oder weniger kompetenter Leute mit Zahlenangaben ohne korrekten Bezug zur Risikoabschätzung und mit bunt zusammengewürfelten biophysikalischen Erklärungen den Eindruck daß mit Radonkuren jeglicher Art beträchtliche und nachgewiesene Strahlenrisiken verbunden seien. Konkrete Angaben über das Ausmaß solcher Risiken fehlen aber ebenso wie Vergleiche mit bekannten statistisch belegbaren Gesundheitsgefahren. Weiterhin vermißt man den Vergleich mit therapeutischen Alternativen und deren Risiken. Auch erfährt der Leser nichts von den in letzter Zeit immer zahlreicher veröffentlichten Beobachtungen die gegen die Zulässigkeit von Risikoberechnungen im Bereich der niedrigen Dosen sprechen um die es bei der Radontherapie geht. (·nicht das kurzlebige radioaktive Edelgas Radon ruft Lungenkrebs hervor; sondern die bei seinem Zerfall entstehenden Folgeprodukte: radioaktive Schwermetall-Isotope die bei der Einatmung je nach Größe derAerosol-Partikel an die sie angelagert sind in den Atemwegen deponiert werden. ( Die Zahlenangaben über den Zusammenhang zwischen der Inhalation von Radon und Lungenkrebs beruhen nicht auf epidemiologischen Befunden sondern auf Berechnungen. Aus dem zweifelsfrei bestehenden Zusammenhang zwischen der intensiven Exposition von Uran-Bergarbeitern gegenüber Radon-Folgeprodukten (plus Staub) und der beobachteten Inzidenz von Lungenkrebs bei ihnen wird linear rückgerechnet. Das ist fragwürdig wegen der völlig verschiedenen Expositionsbedingungen Dosisbereiche und zeitlichen Dosisverteilung im Bergbau und bei der balneologischen Anwendung. . . . Karl Dirnagl Diplomphysiker Viebigplatz 4 W 8000 München 21 Lireratur beim Verfasser. Die Zuschrift wurde in Absprache mit dem Autor gekürzt.

Keyword(s): Radon-Kuren

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