Bakterielle Infektionen der Leber im Alter

Journal/Book: Z. ärztl. Fortbild. 86 (1992) 1007-1012. 1992;

Abstract: Dr. Gerhard Diridl Infektionsabteilung des Kaiser Franz-Josef-Spitals der Gemeinde Wien (Leiter: Univ. Prof. Dr. H. Pichler) Zusammenfassung In 5 Jahren wurden 109 Patienten (53 Männer 56 Frauen 20-92 Jahre alt Durchschnitt 71 Jahre) mit 123 Episoden von Cholangitis in 90 % verursacht durch eine Cholelithiasis behandelt. Nur 43 % der Episoden verliefen mit der klassischen Symptomatik von Fieber Ikterus und Oberbauchschmerz. 25 % verliefen afebril. Ältere Patienten waren tendentiell häufiger sub- und afebril. 44 von 82 durchgeführten Blutkulturen waren positiv. E. coli (n = 18) Streptokokken (n = 9) Pseudomonas spp. (n = 4) Enterokokken (n = 4) Klebsiellen (n = 3) und Anaerobier (n = 4) waren die häufigsten Erreger. Aufgrund von plasmidischer Resistenzentwicklung und klinischen Versagens mußte in 9 von 39 Episoden die Therapie mit Mezlocillin abgeändert werden. Bei einer 63jährigen Frau mit dem klinischen Bild einer Pyelonephritis konnten pyogene Leberabszesse durch Streptococcus morbillorum diagnostiziert punktiert und komplikationslos mit einem Cephalosporin behandelt werden. Ein kurzdauernder Status febrilis bei einem 63jährigen Mann mit unauffälligem Lungenröntgen und geringer Hepatomegalie erwies sich in der Leberpunktion als diskrete kleinherdige Miliartuberkulose. Beide Fallbeispiele beleuchten die erheblich erschwerte Diagnostik bakterieller Infektionen im Alter. wt

Keyword(s): Gallenwegsinfektionen pyogener Leberabszeß Miliartuberkulose Antibiotika

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