Therapie des medikamenten-induzierten Dauerkopfschmerzes - Empfehlungen der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft |
Journal/Book: Münch.med.Wschr. 134 (1992) 10 S.159/65-70/162. 1992;
Abstract: Prof. Dr. med. H. C. Diener Neurologische Universitätsklinik Essen; Dr. med. V. Pfaffenrath Neurologische Praxis München; Prof. Dr. med. D. Soyka Neurologische Universitätsklinik Kiel; Prof. Dr. med. W.-D. Gerber Abteilung Medizinische Psychologie Kiel Zusammenfassung Die regelmäßige oder häufige Einnahme Ergotamin-haltiger Migränemittel oder analgetischer Mischpräparate kann bei Patienten mit Migräne und/oder Spannungskopfschmerz zu erheblichen körperlichen und psychischen Gesundheitsschäden insbesondere jedoch zu einem sog. medikamenteninduzierten Dauerkopfschmerz führen. Die Kopfschmerzen treten dann täglich auf und sind von dumpf-drückendem Charakter oder können einer leichten "täglichen Migräne" entsprechen. Die Therapie des medikamenteninduzierten Dauerkopfschmerzes besteht in einem ambulanten oder stationären Schmerzmittelentzug mit oder ohne medikamentöse Überbrückungsmedikation (z. B. nicht-steroidale Antirheumatika und Antiemetika). Nach dem Absetzen der Analgetika oder des Ergotamins kommt es zunächst zu Entzugssymptomen mit Verstärkung der Kopfschmerzen (Rebound-Kopfschmerz) und typischen vegetativen Begleiterscheinungen (Schwitzen Tachykardie Übelkeit Schlafstörungen). Dem eigentlichen Medikamentenentzug muß sich eine medikamentöse Prophylaxe des ursprünglichen Kopfschmerzes (Migräne und/oder Spannungskopfschmerz) anschließen idealerweise begleitet von einer Verhaltenstherapie.
Keyword(s): Kopfschmerz medikamenteninduzierter Therapie
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