Orthopädische Therapiekonzepte für Arthrosepatienten in der Klinik Niederbayern Bad Füssing |
Journal/Book: Heilbad & Kurort 44 (1992) 5-6 S.96-99. 1992;
Abstract: Dr. med. Karl Dettenkofer Bad Füssing * Vortrag am 5./16. März 1992 anläßlich des Seminars "Kurortmedizin" in Bad Füssing Die Arthrose ist eine der häufigsten Erkrankungen des Bewegungsapparates und daher eine tägliche therapeutische Herausforderung in Klinik und Praxis. Die Gelenke sind dauernden Spitzenbelastungen ausgesetzt die vor allem die großen Gelenke der unteren Extremitäten betreffen. Dementsprechend groß ist der Anteil der Patienten mit Hüft- und Kniegelenksarthrosen. Die Gelenke müssen funktionell gleitfähig hoch belastbar und stoßdämpfend elastisch sein. Diesen Ansprüchen wird der hyaline Gelenkknorpel in idealer Weise gerecht. Die Widerstandsfähigkeit des Knorpels resultiert aus seinem strukturellen Aufbau. Der hyaline Knorpel besitzt keine ernährenden Blutgefäße; nach Abschluß des Wachstums erfolgt die Ernährung des Gelenkknorpels ausschließlich per Diffusionen. Ohne näher auf die morphologische Einteilung der Arthrose einzugehen kann die Entstehung der Arthrose auf ein Mißverhältnis zwischen Belastung und Belastbarkeit reduziert werden. Durch dieses Mißverhältnis zwischen Belastung und Belastbarkeit kommt es im Gelenk an den Stellen der höchsten Druckbelastung zum Knorpelabrieb der eine Vielzahl von Reaktionen einleitet die letztendlich in einen Teufelskreis münden und zur klinisch relevanten Arthrose führen. Der typische Arthroseschmerz macht sich zunächst als sogenannter Anlaufschmerz bemerkbar. Die ersten Schritte nach längerem Sitzen Liegen oder am Morgen zusammen mit einem Steifigkeitsgefühl sind besonders schmerzhaft und klingen relativ rasch nach kurzem Einlaufen oder Durchbewegen des Gelenks wieder ab. Bei längerer oder schwererer Belastung kommt es zu Ermüdungs- und Belastungsschmerzen die erst nach einer längeren Ruhepause wieder abklingen. Im fortgeschrittenen Stadium der Arthrose treten schließlich Ruhe- und Nachtschmerzen auf das erkrankte Gelenk ist druckempfindlich die Gelenkumgebung schwillt an die fortschreitende Verdickung und Verhärtung der Gelenkkapsel führt zusammen mit einer schmerzhaften Verkrampfung der Muskulatur zur zunehmenden Gelenksversteifung. . . .
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