Gibt es eine Prophylaxe des Mammakarzinoms? |
Journal/Book: Münch.med.Wschr. 134 (1992) 17 S.40/278-44/280. 1992;
Abstract: Dr. med. M. Castiglione-Gertsch Institut für Medizinische Onkologie der Universität Inselspital Bern/Schweiz Zusammenfassung Obwohl mehr als 90% der Mammakarzinome in einem operablen Stadium diagnostiziert werden kommt es bei sehr vielen Patientinnen im Lauf der Zeit zu einem Rezidiv. Im fortgeschrittenen Stadium gilt die Krankheit als unheilbar so daß Anstrengungen unternommen worden sind mit der adjuvanten Therapie die Rezidivhäufigkeit zu senken. Heutzutage versucht man sogar das Auftreten der Erkrankung zu verhindern. Die Entstehung des Mammakarzinoms ist noch weitgehend ungeklärt; die Östrogene sollen dabei aber eine Rolle spielen so daß es naheliegt die Entwicklung der Krankheit mit Antiöstrogenen zu stoppen oder reversibel zu machen. Antiöstrogene haben in mehreren adjuvanten Studien eine Senkung der kontralateralen Mammakarzinome bewirkt so daß große Hoffnungen bestehen daß dieses sehr gut tolerierte Medikament von dem allerdings die Langzeittoxizität nur ungenügend bekannt ist das Auftreten des Mammakarzinoms bei Hochrisiko-Patientinnen verhindern könnte. Andere Untersucher prüfen momentan die Wirkung von Retinoiden. Wir sollten in den nächsten Jahren die Gelegenheit nicht verpassen eine Antwort auf die Frage der medikamentösen Mammakarzinom-Prophylaxe zu geben wenn wir nicht Gefahr laufen wollen Millionen von Frauen in Zukunft eine unwirksame Therapie einnehmen zu lassen.
Keyword(s): Brustkrebs Primärprävention Tamoxifen
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