Entwicklungen in der psychosomatischen Geburtshilfe und Gynäkologie |
Journal/Book: MMW-Fortschr. Med. - Nr. 26/ 1991; S. 411/ 19 - 412/ 20; (133 Jg.). 1991;
Abstract: Prof. Dr. med. M. Stauber 1. Frauenklinik der Universität Klinikum Innenstadt München Kein anderes primär organisches Fach hat im deutschsprachigen Raum in der psychosomatischen Denkweise so viele Fortschritte gemacht wie die Frauenheilkunde. Diese Feststellung die der Nestor der deutschen psychosomatischen Medizin Thure von Uexküll 1989 machte (10] schmeichelt der Frauenheilkunde. Sie verschweigt aber vorhandene Defizite in dieser Subspezialität der Frauenheilkunde die die Klinik die Lehre und die Forschung betreffen. Als unbestritten kann allerdings gelten daß in kaum einem anderen primär organischen Fach so viele psychisch bedingte oder mitbedingte Symptome auftreten und daß der Umgang mit dem Genital eine besondere Sensibilität von den behandelnden Ärzten in der Gynäkologie verlangt. Grundlagen und Inhalte psychosomatischer Frauenheilkunde Der Aufschwung dieses Faches hängt mit der Gründung einer Deutschen Gesellschaft für psychosomatische Geburtshilfe und Gynäkologie zusammen die soeben zehn Jahre alt geworden ist. Von wenigen Gründungsmitgliedern ist die psychosomatische Arbeitsgemeinschaft in der Frauenheilkunde auf ca. 1000 Mitglieder angewachsen die zum größten Teil Frauenärzte sind. Es wurden jährliche Fortbildungsveranstaltungen in verschiedenen Universitätsstädten abgehalten die in enger Zusammenarbeit mit den dortigen Frauenkliniken konzipiert wurden. Das Prinzip der Kombination von Vorträgen und Gruppenarbeit - vor allem mit Balintgruppen und themenzentrierte Gruppen - hat sich in der Fortbildung der psychosomatischen Frauenheilkunde sehr bewährt. Durch eine thematische Systematisierung war es zusätzlich möglich Kongreßbände zu publizieren (s. Literaturverzeichnis) die zunehmend als Basisliteratur für das Fach psychosomatische Geburtshilfe und Gynäkologie anerkannt sind. Die wissenschaftliche Erarbeitung und Verbreitung psychosomatischer Erkenntnisse ist vor allem an die Universitäts-Frauenkliniken gebunden. Hier gibt es aber noch zu wenige Arbeitsgruppen die ausreichend günstige Entwicklungsmöglichkeiten bieten. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt können in einem kaum ausreichenden Umfang die speziellen Beratungsaufgaben z. B. in bezug auf die assistierte Fortpflanzung (Insemination/In-vitro-Fertilisation) oder auch für die Schwangerschaftskonfliktberatung wahrgenommen werden. Speziell für die Gynäkologie wurden in den letzten Jahren Betreuungskonzepte entwickelt die eine patientenorientierte Frauenheilkunde ermöglichen. Hierbei sei vor allem an die Karzinomnachsorge gedacht weiterhin an die Betreuung von Patientinnen bei Schwangerschaftskonflikten und Aborten. ... ab
Keyword(s): G2 Gynäkologie/ Geburtshilfe
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