Krankengymnastik auf neurophysiologischer Grundlage: "Frankfurter Modell"

Journal/Book: tägl. Praxis 32 (1991); 339 - 340. 1991;

Abstract: Frage Was können Sie mir über die Methode der Krankengymnastik auf neurophysiologischer Grundlage nach dem "Frankfurter Modell" (Dr. Pfeiffer) sagen? Ist es gerechtfertigt daß Kinder mit gering ausgeprägter zentraler Koordinationsstörung die nach dieser Methode behandelt werden für die gesamte Behandlungszeit (u. U. 10 Jahre) vom Schulsport befreit werden? Antwort Seit dem 2. Weltkrieg sind eine Reihe krankengymnastischer Verfahren zur Behandlung von Kindern entwickelt worden die aufgrund perinataler Hirnschädigungen im Verlaufe ihrer Entwicklung Bewegungsstörungen im Extremfall eigentliche zerebrale Kinderlähmungen zeigen. Im deutschsprachigen Raum sind die bekanntesten Methoden diejenigen nach Bobath und Vojta. Ihnen allen eigen ist das Bestreben nach einer Frühbehandlung um die sich entwickelnde Motorik möglichst von Anfang an günstig beeinflussen zu können die Bezeichnung "neurophysiologisch" um die therapeutische Beschäftigung mit dem Nervensystem als Gegensatz zu den reinen "Muskeltechniken" zu betonen und die therapeutische Berücksichtigung der verschiedenen motorischen Reflexe welche offensichtlich eine Bedeutung bei der Entstehung der normalen willkürlichen Haltungs- und Bewegungsmotorik haben. Die Frankfurter Methode die erst zu Beginn der80erJahre bekanntwurde betont zu recht die Bedeutung der therapeutischen Einfachheit und der Mutter als eigentliche Therapeutin. Die Einfachheit gipfelt im Anspruch mit einer einzigen Ubung auf dem Schoß der Mutter der sog. Rotationsübung alle Stadien der zerebralen Bewegungsstörung erfolgreich behandein zu können. Das Kind wird dabei in Form "eines fortlaufenden Bewegungsspieles" um seine Längsachse gedreht wobei vorübergehend verschiedene Zwischenpositionen wie diejenige des Seitsitzes eingenommen werden. Im Verlaufe dieser Rollbewegung werden verschiedene der unbedingten Stellreaktionen ausgelöst wobei in erster Linie das Labyrinth die ... hl

Zurück | Weiter