Mögliche Ursachen für eine zunehmende Allergie-Prävalenz |
Journal/Book: MMW-Fortschr. Med. - Nr. 45/ 1991; S. 669/ 41 - 670/ 42; (133 Jg.). 1991;
Abstract: Prof. Dr. med. D. Reinhardt Kinderpoliklinik der Universität München Prospektive Studien haben in den letzten Jahren zeigen können daß allergische Erkrankungen eindeutig eine zunehmende Tendenz haben. Bei dieser Zunahme scheinen insbesondere eine frühe Exposition mit bestimmten Allergenen Infekte des Atemwegstraktes sowie Umweltfaktoren eine Rolle zu spielen. Frühe Allergen-Exposition Es gibt Hinweise dafür daß eine frühe Exposition mit potenten Allergenen - wie Kuhmilch Hühnereiweiß Fisch Tieren - die Inzidenz allergischer Manifestationen steigert. Insgesamt fehlen jedoch großangelegte Studien die den Einfluß eines umfassenden Allergen-Eliminationsprogramms auf die Entwicklung von Allergien untersuchen. Ein protektiver Einfluß der Ernährung von Allergie-Hochrisikokindern mit hypoallergener Milchformuladiät auf die Entwicklung eines atopischen Ekzems oder einer gastrointestinalen Allergiemanifestation scheint durch neuere Studien belegt. Ob jedoch über die Vermeidung einer Nahrungsmittelallergie der eine Triggerfunktion für die Entstehung anderer Allergien zugeschrieben wird das Entstehen eines Asthma bronchiale beeinflußt wird ist zumindest umstritten. Eine Reihe von Untersuchungen hat den Zusammenhang zwischen dem Geburtsmonat und der Entwicklung von Pollenallergien aufgezeigt. Einige Studien konnten zeigen daß die Kinder die in den Monaten März bis Mai geboren wurden signifikant häufiger Pollenallergien entwickeln als die in der übrigen Jahreszeit geborenen. Kinder in der Stadt haben häufiger Allergien als Kinder auf dem Land. Obwohl die Exposition mit Gräsern und Getreide in ländlichen Gegenden größer ist kommt das Kind in der Stadt mit wesentlich mehr Allergenen in Berührung. Außerdem spielt die Exposition mit Umweltnoxen in der Stadt sicherlich eine adjuvante Rolle. (Atemwegs-) Infekte Die Beziehung zwischen Infektionen und Allergien ist insbesondere für das Asthma bronchiale gut dokumentiert. Dabei kommt den viralen Infektionen eine prädominante Rolle zu. In der Auslösung eines Asthma bronchiale scheint initialen Virusinfekten vor allem bei prädisponierten Kindern d. h. Kindern der Allergie-Hochrisikogruppe eine Bedeutung zuzukommen. Viren die zu einer ausgeprägten Schädigung des Bronchialepithels mit einer konsekutiv gesteigerten Resorption von Allergenen führen können eine Sensibilisierung der Mastzellen in der Submukosa auslösen. Gleiches gilt auch für gastrointestinale Infekte im Magen-Darm-Trakt. ... ab
Keyword(s): G2 - E5 G3 Allergie-Prävalenz(faktoren)
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