Ist Insulin an allem schuld?

Journal/Book: MMW-Fortschr. Med. - Nr. 25/ 1991; S. 399/ 19 -401 /21 ; (133 Jg.). 1991;

Abstract: Prof. Dr. med. Dr. h. c. mult. E. F. Pfeiffer Institut für Diabetestechnologie an der Universität Ulm Es wird sich heute nicht mehr feststellen lassen wann das erste Mal der Zusammenhang zwischen Übergewicht Hochdruck Diabetes mellitus Fettstoffwechselstörung und Arteriosklerose sicher erkannt wurde. Offensichtlich wird der Zusammenhang von jeder Generation neu entdeckt und beschrieben besonders nach rapidem Wechsel von relativer Mangel- zur Überernährung. Dies war im Zusammenhang mit den beiden Weltkriegen und den jeweils folgenden Nachkriegsperioden in Europa der Fall. Vom "Protodiabetes" zum "metabolischen Syndrom" 1966 haben bereits Cleave u. Campbell [3] in einer Monographie "Diabetes Coronary Thrombosis and the Saccharine Disease" auf dem Boden der Studie der Ernährungsgewohnheiten von Indern und Zulus in Natal den übermäßigen Gebrauch von zuckerhaltigen Nahrungsmitteln für die Arteriosklerose verantwortlich gemacht. 1961 haben Conn u. Fajans [4] die verschiedenen Versuche die Vorstufen der Zuckerkrankheit zu erkennen um den Diabetes dann durch angepaßte Lebensweise auch zu vermeiden als "Prädiabetes" bezeichnet. Der Begriff wurde verschieden gehandhabt und auch als "latenter Diabetes" oder "Vorstufe des chemischen oder subklinischen Diabetes" bezeichnet. Da die positiven Ergebnisse der Gewichtsreduktion auch bei leicht übergewichtigen Grenzfällen oder Normalgewichtigen bis in das Idealgewicht hinein außerordentlich eindrucksvoll waren [15 17] kam man zu der Überzeugung daß bei den sog. frühen Diabetesformen die Subklassifizierung auf dem Boden bestimmter Belastungstests erst dann berechtigt sei wenn die Gewichtsreduktion gezeigt hatte daß die vorübergehende und behandelbare Natur der Stoffwechelstörung außer Frage stand. Wir schlugen daher die Bezeichnung "Proto"-Diabetes für diese Gruppe von "latenten chemischen subklinischen oder manifestierten frühen übergewichtigen Diabetikern" aus zwei Gründen vor [19]: einerseits in Anlehnung an den griechischen Meeresgott "Proteus" der seine Gestalt willentlich zu ändern vermochte und andererseits in Anlehnung an das griechische Wort "protos" um die treffendste Bezeichnung für diese "früheste" Form des Diabetes verwenden zu können. Ursprünglich bei den Müttern übergewichtiger Kinder und dann auch auf größere Patientengruppen ausgedehnt bestand das Syndrom des Protodiabetes aus Übergewichtigkeit der mäßigen bis ausgeprägten Form ... ab

Keyword(s): C18 - C19 Metabolisches Syndrom Protodiabetes - Hyperinsulinämie

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