Strahlenexposition und -risiko durch Radon. |
Journal/Book: In: Reinders Streffer Messerschmidt eds. Strahlenschutz in Forschung und Praxis. Fischer Verlag Jena Bd. 33; 1991:81-90.. 1991;
Abstract: Die natürliche Strahlenexposition des Menschen durch Inhalation von Radon und sinen Folgeprodukten in Häusern stellt den größten Beitrag zur mittleren jährlichen Strahlendosis für die Bevölkerung dar (ca. Ein bis einige mSv/Jahr). Der kritische Bronchialbereich der Lunge ist deshalb im Mittel mehr als 10 mal stärker natürlicherweise strahlenexponiert als andere Organe und Gewebe außerhalb der Lunge. Die mittlere Lebensexposition der Bevölkerung durch Radon liegt nur um einen Faktor vier unter dem Wert bei dem bei Bergarbeitern bereits statistisch signifikant eine Erhöhung der Lungenkrebsrate beobachtet wurde. Unter den zur Zeit gemachten Annahmen über Dosis-Wirkungskurven für Radon und seine Folgeprodukte können bis zu 10 % der jährlich ca. 25.000 Lungenkrebstodesfälle in der Bundesrepublik auf die Inhalation dieser Radionuklide zurückzuführen sein. Es gibt eine Reihe einfacher Schutzmaßnahmen zur Verringerung dieses Strahlenrisikos das im Mittel etwa zwei Zehnerpotenzen größer ist als das mögliche Lebenszeitrisiko der heutigen deutschen Bevölkerung infolge des Tschernobyl-Unfalls.
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