Rückbildung von Arteriosklerose ist doch möglich! - Aufsehenerregende Studie aus den USA

Journal/Book: H u K 43 4 - 5/91 86 - 87. 1991;

Abstract: Für alle die an einer Verengung der Herzkranzgefäße (Angina pectoris) leiden oder gar schon einen Herzinfarkt in der Vergangenheit erlitten und überlebt haben kommt jetzt eine hoffnungsvolle Nachricht aus den USA: in einer großangelegten wissenschaftlichen Untersuchung (San Francisco-Studie) konnte eindrucksvoll belegt werden daß eine drastische Senkung des Cholesterinspiegels zu einem Rückgang der Verengung der Koronargefäße des Herzens führt. Die von Dr. John Cane und Mitarbeitern an 41 Frauen und 31 Männern durchgeführte Untersuchung bewies diesen oft angezweifelten Fortschritt in der Therapie der koronaren Herzkrankheit mit Hilfe computergesteuerter Koronarangiographie. Durch diese moderne Technik war es möglich während des 26monatigen Behandlungszeitraums Veränderungen in den für die Versorgung des Herzens wichtigen Koronargefäßen zu beobachten. Das Ergebnis sorgt jetzt weltweit für Schlagzeilen in der Fachpresse: Durch eine konsequente Ernährungsumstellung (weitgehender Verzicht auf tierisches Fett Bevorzugung pflanzlicher Öle und Fette mit einem hohen Gehalt an mehrfach ungesättigten Fettsäuren) sowie unter dem Einsatz lipidsenkender Medikamente war eine Senkung des LDL-Cholesterins im Blut von durchschnittlich 283 mg/dl auf 172 mg/dl möglich. Die vielleicht lebensrettende Konsequenz der Behandlung: Statt einer erwarteten Verschlimmerung der arteriosklerotischen Veränderungen konnte ein Rückgang der Gefäßverengungen bei den Patienten registriert werden. Besonders überraschend: Frauen reagierten auf die Behandlung sogar noch besser als Männer. Bisher war auch hier eher das Gegenteil vermutet worden. Vor der San Francisco-Studie waren 1990 bereits zwei weitere Untersuchungen veröffentlicht worden die schon einen Trend zur Möglichkeit der Rückbildung der Gefäßverengungen durch eine Senkung des Cholesterinspiegels aufzeigten. Aufgrund dieser eindrucksvollen Ergebnisse wird derzeit von Wissenschaftlern diskutiert ob bei Patienten mit einer koronaren Herzerkrankung der Grenzwert für das Cholesterin im Blut nicht noch deutlich unter der bisherigen 200er Marke festzulegen ist. hl

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