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November 2024

Kinder- und Jugendpsychiatrie im Wandel

Journal/Book: MMW-Fortschr. Med. - Nr. 42/ 1991; S. 621/ 27 - 622/ 28; (133 Jg.). 1991;

Abstract: Prof. Dr. med. G. Nissen Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie der Universität Würzburg Die Emanzipation der Kinder- und Jugendpsychiatrie von der Psychiatrie und von der Pädiatrie erfolgte definitiv erst in den letzten Jahrzehnten. Die Annahme daß die Trennung von den Mutterfächern ausschließlich aus organisatorischen Gründen erfolgte ist aber nicht zutreffend. Sie war vielmehr das Resultat der Einsicht daß neben einer kindgerechten Diagnostik und Therapie in erster Linie die Forschung und die Lehre neue und eigene Wege gehen müßten um zu einer alters- und entwicklungsorientierten Diagnostik und Therapie zu gelangen. Die lange tradierte Meinung daß an Erwachsenen gewonnene psychiatrische Forschungsergebnisse prinzipiell nur auf Kinder und Jugendliche "transponiert" werden müßten um auch für dieses Lebensalter Gültigkeit zu erlangen hatte sich als falsch erwiesen. Generelles Problem: Kausale Klassifikation Nicht nur in den psychiatrischen Fächern sondern auch in der vorwiegend somatischen Medizin ist die Nosologie noch weit von einer kausalen Klassifikation entfernt; sie muß sich noch auf lange Zeit mit deskriptiven symptomatisch orientierten Zuordnungen begnügen. Während jedoch in den konservativen wie in den chirurgischen Fächern dieses Manko durch ihre großen therapeutischen Erfolge weitgehend unbeachtet blieb wird es in der Psychiatrie die vergleichbar hohe therapeutische Erfolgsraten aufweisen kann als deprimierend empfunden daß die Ätiopathogenese vieler Erkrankungen insbesondere der endogenen Psychosen bislang unentschlüsselt blieb. Hinzu kommt daß der Psychopathologie - unverzichtbarer Grundlage jede psychiatrischen Diagnostik und Systematik - trotz erwiesener hoher Kompetenz und nicht nur aus der Sicht fachfremder Disziplinen nur bedingt die wissenschaftliche Äquivalenz mit chemischen oder physikalischen Befunden zugestanden wird. Veränderte Einstellungen und Vorgehensweisen Die Entstehung und Behandlung psychischer Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen ist seitdem man sich wissenschaftlich damit auseinandersetzt seit ca. etwa 150 Jahren aus verschiedenen Gründen einem raschen Wechsel der Anschauungen unterworfen. In dieser Zeit hat sich nicht nur die Situation des Kindes in der Familie in der Schule und in der Gesellschaft grundlegend verändert sondern ebenso die Einstellung der Eltern der Ärzte und auch der Öffentlichkeit ... ab

Keyword(s): F4 G2 Kinder- und Jugendpsychiatrie


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