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November 2024

Wie kann suchtkranken Ärzten geholfen werden?

Journal/Book: MMW-Fortschr. Med. - Nr. 28/ 29 1991; S. 439/ 27 - 440/ 28; (133 Jg.). 1991;

Abstract: Priv.-Doz. Dr. med. D. Naher Psychiatrische Klinik und Poliklinik der Universität München 2 Die geringe Bereitschaft suchtkranker Ärzte sich in eine meistens dringend indizierte spezifische Entgiftungs- und Entwöhnungstherapie zu begeben ist wohlbekannt und schon oft beschrieben worden. Ebenso bekannt ist die besondere Gefährdung der Ärzte durch Alkohol- und Drogenabhängigkeit die wahrscheinlich deutlich höher als die des Bevölkerungsdurchschnittes liegt. Die pathogenetischen Faktoren für das Auftreten von Suchtkrankheiten bei Ärzten sind umstritten; diskutiert werden u. a. frühkindliche Frustrations- und Deprivationserlebnisse eine auffällige prämorbide Persönlichkeit Streß und Konflikte im Beruf sowie der leichte Zugang zu Substanzen mit Abhängigkeitspotential. Die nur gering bzw. erst spät einsetzende Krankheitseinsicht mit daraus resultierender geringer Motivation sich einer Therapie zu unterziehen ist sicherlich zum großen Teil darin begründet daß eine falsch verstandene Kollegialität den suchtkranken Arzt sehr oft schont und somit die Abhängigkeit gewähren läßt bzw. sogar unterstützt. Die Praxis mit häufigen Telefonaten zeigt immer wieder wie für den suchtkranken Kollegen Ausnahmen und Sonderwege gesucht werden um ihm die "peinliche" Diagnose und Therapie zu ersparen. Sucht nicht als Defekt verstehen. Die ärztlichen Prinzipien in der Behandlung Suchtkranker (die Abhängigkeit erkennen das Problem mit dem Betroffenen besprechen ihn zu einer Therapie motivieren bzw. in eine Klinik einweisen) werden im Umgang mit Kollegen nicht beachtet bzw. wohlweislich übersehen - nicht zuletzt deshalb weil auch heute noch manche Ärzte z. B. den Alkoholismus nicht als eine Krankheit sondern als eine schlechte Gewohnheit ansehen die aus moralischer oder ethischer Schwäche bei mangelnder Willenskraft entsteht. Weil ein Arzt solche Mängel nicht haben darf werden alkoholkranke Ärzte von ihren Kollegen "oft bis ins Grab hinein gehätschelt" wie ein amerikanischer Psychiater ein genesener Alkoholiker berichtete: "Sie wurden beschützt bis ihre Leber aufgab bis sie Selbstmord begingen oder so schreckliche Dinge anstellten daß jedermann sie fallenlassen konnte." Abhängigkeit bei Ärzten. Dieses delikate und deswegen wohl weithin vernachlässigte Problem ist Gegenstand des Beitrags von B. Mäulen u. Mitarb. (S. 446/38). ... ab

Keyword(s): F3 - M1 M2 Abhängigkeit - Ärzte


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