Variant-Angina nach Prinzmetal |
Journal/Book: MMW-Fortschr. Med. - Nr. 13/ 1991; S. 212/ 76 - 214/ 80; (133 Jg.). 1991;
Abstract: Dr. med. U. Mayer Abteilung für Kardiologie Angiologie und Pneumologie Universitätsklinik Ulm Der Wert der Elektrokardiographie in der internistischen Diagnostik steht außer Zweifel. Was das EKG speziell in Notfallsituationen zu leisten vermag und daraus abzuleitende Empfehlungen für die Praxis stellen - ausgehend von Kasuistiken - in dieser Serie Autoren aus der Abteilung für Kardiologie Angiologie und Pneumologie der Universitätsklinik Ulm vor. Der Fall Anamnese Der 49jährige Patient berichtete über mehrmalige Schmerzereignisse innerhalb von acht Wochen welche maßgeblich während der frühen Morgenstunden aufgetreten waren. Die Beschwerdesymptomatik begann mit einem starken Druckgefühl hinter dem Brustbein mit anschließender Ausstrahlung in die Halsregion und war teilweise von Schwindel und Benommenheit begleitet. Mit dieser Symptomatik wurde der Patient unter dem Verdacht auf einen Myokardinfarkt stationär aufgenommen. Untersuchungsbefunde Die klinische Untersuchung ergab - bei dem zwischenzeitlich beschwerdefreien Patienten - einen altersgemäßen Aufnahmebefund und normotone Blutdruckwerte mit 120/80 mmHg bei einer Pulsfrequenz von 60/min. Die Auskultation der Lunge und des Herzens waren unauffällig. Ruhe-EKG zum Aufnahmezeitpunkt medikamentenfreies Belastungs-EKG bis zu einer Stufe von 125 Watt und die echokardiographische Untersuchung zeigten keine Auffälligkeiten. Aufgrund der erheblichen klinischen Symptomatik und der nachweisbaren Risikofaktoren (Nikotinabusus Hyperlipoproteinämie) wurde trotz fehlendem Ischämienachweis eine Herzkatheteruntersuchung durchgeführt. An den Koronararterien fanden sich leichtgradige Wandveränderungen ohne relevante Stenosierung. Die Ventrikelfunktion war regelrecht. Vor der geplanten Entlassung wurde eine Langzeit-EKG-Untersuchung mit ST-Strecken-Analyse durchgeführt. Das EKG zum Anlegezeitpunkt zeigt Abb. 1: Es finden sich bei regelmäßigem Sinusgrundrhythmus regelrechte Zeitverhältnisse; dem schlanken QRS-Komplex folgt eine isoelektrische ST-Strecke mit einer in beiden dargestellten Ableitungen positiven T-Welle. Intermittierend fanden sich mehrmals Sequenzen wie sie in Abb. 2 dargestellt sind: Bei unverändert konfiguriertem schmalem QRS-Komplex läßt sich in der oberen Ableitung (CM 5 V5-Äquivalent) eine ausgeprägte ST-Strecken-Hebung einhergehend mit ventrikulären Rhythmusstörungen in Form eines Bigeminus (s. Abb. 2) z. T gefolgt von ventrikulären Salven und nicht-anhaltenden Tachykardien mit maximalen Frequenzen von 130/min (s. Abb.3) nachweisen. Diese Episoden traten vorwiegend unter Ruhebedingungen in den frühen Morgenstunden auf und waren von dem Patienten nicht bemerkt worden. ... ab
Keyword(s): E1 - C14 EKG - Variant-Angina
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