Sind Diuretika in der Hochdrucktherapie obsolet?

Journal/Book: Z. ärztl. Fortbild. 85 (1991/Heft 17) 798-803. 1991;

Abstract: Prof. Dr. sc. med. G. Linß Klinik für Akute Innere Medizin (Med. Bereich VII) Klinikum Berlin-Buch Zusammenfassung Die medikamentöse Therapie der arteriellen Hypertonie wird unter Berücksichtigung von Wirkspektren und Nebenwirkungen der Medikamente dem Schweregrad und der Ätiologie der Hypertonie von besonderen Faktoren seitens des Patienten und vor allem von bestehenden Begleiterkrankungen durchgeführt. Die Effektivität der antihypertensiven Therapie ist in großen Studien getestet worden. Diese wurden zum überwiegenden Teil unter Saluretikatherapie durchgeführt. Nach dem gegenwärtigen Erkenntnisstand sind Diuretika in der Hochdrucktherapie nicht obsolet sondern sie stellen im Rahmen einer individualisierten Therapie vor allem für die Kombinationsbehandlung einen unverzichtbaren Bestandteil des Therapieplanes dar. Nach Empfehlungen der Deutschen Liga zur Bekämpfung des hohen Blutdruckes und auch der Internationalen Gesellschaft für Hypertonie sind diese Substanzen neben Betablockern Kalziumantagonisten und ACE-Hemmern auch für die Monotherapie geeignet. Vorteile der Saluretikatherapie bestehen bei volumenabhängigen renalen Hochdruckformen bei gleichzeitig bestehender Herzinsuffizienz bei gleichzeitiger Anwendung natriumretinierender Antihypertensiva. Des weiteren ist unter Saluretikatherapie ein einfaches Dosisregime durchzuführen und die Therapie preisgünstig zu gestalten. Die Nachteile bei der Anwendung dieser Substanzen sind darin zu sehen daß sie keine kardioprotektive Wirkung entfalten und mit möglichen Nebenwirkungen seitens des Elektrolythaushaltes und des Stoffwechsels behaftet sind. Da diese Nebenwirkungen eindeutig dosisabhängig sind empfiehlt sich eine niedrige Dosierung von Saluretika unter Beachtung der Indikationsbereiche und der Kontraindikationen. Stö_

Keyword(s): Saluretikatherapie Nebenwirkungen Elektrolytstörungen Stoffwechselstörungen große Blutdruckstudien

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