Heilpflanzen-Welt - Die Welt der Heilpflanzen!
Heilpflanzen-Welt - Natürlich natürlich!
November 2024

Herzkühler im Moorbad

Journal/Book: DMW Deutsche Medizinische Wochenschrift 116 (1991) 1812 ( Georg Thieme Verlag Stuttgart New York. 1991;

Abstract: Privatdozent Dr. P. Kröling Institut für Medizinische Balneologie und Klimatologie der Universität Marchioninistr. 17 W-8000 München 70 Ein Patient berichtete mir daß er im Rahmen einer Kur während eines Moorbades eine "kalte Auflage zur Herzkühlung" erhalten habe. Welchen Sinn hat diese Maßnahme? Kann damit bei einem Patienten mit koronarer Herzkrankheit das Schmerzalarm-System ausgeschaltet werden? Wie hoch ist die Herz-Kreislauf-Belastung während eines Moorbades? Antwort: Moorbreibäder besitzen durch ihre besondere Form der Wärmehaltung und -leitung gegenüber Wasserbädern deutlich veränderte physikalische Eigenschaften. Sie werden als Überwärmungsbäder bei Temperaturen von 39-42 °C innerhalb einer Zeitspanne von 15-45 Minuten angewendet. Bei einer durchschnittlichen Badedauer von 20 Minuten kommt es zu einer raschen Pulsfrequenz-Beschleunigung auf etwa 90/min und zu einer verzögert einsetzenden Anhebung der Kerntemperatur auf rund 38 °C. Ein Moorbad bedeutet somit eine erhebliche thermische Kreislaufbelastung für den Patienten. Hinzu kommt - wie im Süßwasserbad - eine mechanische Belastungskomponente durch den hydrostatischen Druck. Er verursacht eine Verschiebung von rund 0 7 Litern des Blutvolumens aus den peripheren kapazitiven Gefäßen in den thorakalen Raum; die Folgen sind eine Rechtsherzbelastung und eine Erhöhung der linksventrikulären Vorlast. Das Atemzugvolumen wird um den Betrag der Volumenverschiebung gemindert die Atemmittellage verschiebt sich durch den Wasserdruck auf Thorax und Zwerchfell in Richtung Exspiration und es muß vermehrt Atemarbeit geleistet werden. Aufgrund der zunehmenden Wärmebelastung werden reflektorisch die Gefäße der Endstrombahnen weitgestellt und der periphere Widerstand nimmt ab. Dementsprechend sinkt vor allem der systolische Blutdruck: beim Hypertoniker um etwa 20-30 mm Hg beim Hypotoniker um etwa 10-15 mm Hg. Wenngleich die Nachlast deutlich vermindert wird ist doch der myokardiale Sauerstoffverbrauch und damit die Herzbelastung aufgrund der Pulsfrequenzsteigerung insgesamt erhöht. ____________


Search only the database: 

 

Zurück | Weiter

© Top Fit Gesund, 1992-2024. Alle Rechte vorbehalten – ImpressumDatenschutzerklärung